Information
Diese Smartwatch ist aktuell nicht in unserem Shop verfügbar.
Mit der Ignite eröffnete der finnische Hersteller Polar im Sommer 2019 eine neue Serie seiner Fitness Uhren. Die in verschiedenen Farbvarianten erhältlichen Modelle sprechen Damen und Herren gleichermaßen an. Unterstützung besteht dabei für mehr als 100 Sportarten. Im Frühling 2021 ist der Nachfolger reif: Die Polar Ignite 2 soll mit neuen Designs und einem erweiterten Funktionsumfang für frischen Wind sorgen.
Ein herzliches Dankeschön an die Skandinavier, dass sie uns die aktuelle GPS Sportuhr schon vor ihrer offiziellen Enthüllung zugesandt haben. Somit bekomme ich die Möglichkeit, das neue Gerät detailliert unter die Lupe zu nehmen, noch bevor es enthüllt wird.
Die Ignite 2 hat uns schon so früh erreicht, dass es noch keine Box gibt. Eine konkrete Aussage zur Verpackung können wir deswegen an dieser Stelle nicht tätigen. Allerdings dürfte es keine Überraschungen geben. Traditionell schickt Polar seine Fitness Uhren in einem kompakten Karton auf die Reise und nicht anders wird es wohl hier sein. Ein ebenfalls aus 2021 stammendes neues Wearable ist der Verity Sense, ein optischer Pulsmesser in Form eines innovativen Gurts. Dessen Verpackung mag an dieser Stelle als Orientierung dienen.
Die Polar Ignite 2 gibt es, wie schon in der ersten Generation, in verschiedenen attraktiven Designvarianten. Somit lassen sich gezielt Damen und Herren ansprechen. Mir liegt die GPS Fitness Uhr in einem Blauton vor. Sowohl das Armband, als auch die Lünette sind in diesen Ton gehüllt. Wenngleich mir diese Version zusagt, würde ich mich wohl selbst nicht dafür entscheiden – ich bevorzuge einen etwas neutraleren Look.
Das Gehäuse ist im Vergleich zu anderen Modellen wie der Vantage-Serie oder der Grit X kompakter. Der Durchmesser beträgt 43 Millimeter – das sind die aus meiner Sicht idealen Maße, damit die Fitness Uhr von Damen und Herren gleichermaßen getragen werden kann. Doch nicht nur das: Auch ausgesprochen flach zeigt sich die Polar Ignite 2. Keine neun Millimeter ist das Gehäuse hoch. In der Konsequenz gehört sie mit einem Gewicht von 35 Gramm zu den leichten Exemplaren auf dem Markt. Erfreulicherweise ist die Ignite 2 wasserdicht, sodass sie auch beim Schwimmen getragen werden darf.
Sie verfügt über einen Touchscreen und stellt alle Inhalte farbig dar. Nicht immer reagiert der Bildschirm perfekt auf Fingerberührungen – in aller Regel funktionierte die Bedienung im Test aber gut. Apropos Bedienung: Eine Taste ist zusätzlich vorhanden. Sie befindet sich – etwas ungewöhnlich – auf der Höhe von acht Uhr und damit am linken Gehäuserand. Über diesen Button kann ich das Hauptmenü öffnen und zurücknavigieren. Damit erweist sich die Ignite 2 als sehr benutzerfreundlich und die Handhabung erlernen auch Neulinge schnell, die noch keine Smartwatch-Erfahrungen haben.
Insgesamt generiert die Fitness Uhr einen sehr positiven Eindruck, was ihr äußeres Erscheinungsbild und ihre Verarbeitung betrifft. Besonders die Damen dürften darüber erfreut sein, dass es noch mehr Flexibilität bei der Optik gibt: Ihnen stehen beispielsweise verschiedene Armbänder mit Swarovski Steinchen zur Auswahl bereit. Was die Polar Ignite 2 alles kann, das verrät der jetzt folgende Praxisteil.
Das Koppeln zwischen der Polar Ignite 2 und dem Smartphone ist der erste Schritt in diesem Test. Grundsätzlich muss dieser Weg aber nicht gewählt werden. Stattdessen ließe sich die Uhr auch am PC einrichten. Alternativ dazu gibt der Nutzer die wichtigsten Daten wie das Alter, Geschlecht und dergleichen mehr direkt über das Display ein und synchronisiert die Uhr zu einem späteren Zeitpunkt.
Genau das wollte ich beim Test mit der Ignite 2 versuchen. Nach der Einrichtung ohne anfängliches Verbinden war die Uhr zunächst mehrere Tage im Einsatz, bevor sie mit meinem Handy Bekanntschaft schließen durfte. Die gesammelten Daten standen allesamt zur Verfügung und das Koppeln gelang problemlos. Daumen hoch für dieses unkomplizierte System.
Als eine klar zu kategorisierende Fitness Uhr zeigt sich die Ignite 2 eher sparsam, was die Smartwatch-Funktionen anbelangt. Sie informiert über Mitteilungen und Anrufe, die auf dem Handy eingehen. Neu ist, dass die Träger die Musikwiedergabe auf ihrem Mobiltelefon vom Handgelenk aus bedienen können. Ich habe das im Test mit Spotify erfolgreich überprüft – es finden allerdings noch weitere Dienste Unterstützung. Die einzige Voraussetzung besteht darin, dass die App vom Smartphone als Musikplayer akzeptiert wird.
Abgesehen davon – und auch das gehört zu den Innovationen – bringt die Ignite 2 eine Wettervorhersage mit. Ich finde auf dem Wearable eine stündliche Prognose für den aktuellen Tag und auch einen Ausblick auf die kommenden Tage. Das halte ich generell für hilfreich. Ich werfe einfach einen Blick auf das Display meiner Uhr und muss nicht erst das Handy aus der Tasche holen. Zudem fällt das Planen der nächsten Outdoor-Aktivität leichter.
Bei der Polar Ignite 2 überwiegen aber ganz klar die sportlichen Funktionen. Einsichten zu meiner Aktivität erlange ich schon allein über die Watchfaces. Ich wische dafür vom standesgemäßen Ziffernblatt nach links oder rechts. Dort stehen verschiedene Statistiken zum Abruf bereit, wenn ich anschließend auf das Display tippe. Meine täglichen körperlichen Leistungen sind unter anderem mit Werten wie der Bewegungsdauer, den Schritten sowie den verbrannten Kalorien zusammengefasst. Außerdem erhalte ich eine prozentuale Darstellung, wie weit ich meinem Tagesziel bereits gekommen bin.
Mir ist beim Test mit der Ignite 2 sofort aufgefallen, dass Polar den Schrittzähler verbessert hat. In der Vergangenheit nutzte ich persönlich den Fitness Tracker A370 und die Vantage V. Oftmals fielen die dort ermittelten Werte viel zu hoch aus. Jetzt ist das nicht mehr der Fall. Auch Armbewegungen beim Krafttraining erfasst die Uhr nicht versehentlich als Schritte. Das möchte ich lobend erwähnen.
Eine andere Übersicht zeigt den Fortschritt der aktuellen Woche auf. Hier sind meine absolvierten Trainings aufgeführt. Jedes Workout kann mit den wichtigsten Statistiken eingesehen werden. Außerdem sind die Aktivitätsdauer und die zurückgelegte Distanz dargestellt. Ein Diagramm visualisiert, wie viel Zeit ich in welcher Intensitätszone verbracht habe. Das finde ich ebenfalls schön, da nicht zwingend ins Handy geschaut werden muss, um diese Daten zu überprüfen.
Als Coach entpuppt sich die Polar Ignite 2 ebenfalls. Sie erteilt jeden Tag passende Trainingsempfehlungen. Das kann etwa das Verbessern der Ausdauer sein, eine Kraftsteigerung oder schlichtweg stabilisierende Übungen. Akzeptiert der Träger diese Vorschläge, leitet ihn die Fitness Uhr mit zeitlichen Vorgaben sowie Hinweisen zur korrekten Ausführung an. Gerade Anfänger, die mehr Sport in ihren Alltag integrieren möchten, profitieren aus meiner Sicht davon.
Für ein denkbar breites Publikum eignet sich die Ignite 2 von Polar aber schon allein deswegen, da sie zahlreiche Sportarten unterstützt. Das Schwimmen, Laufen, Radfahren bis hin zu diversen ausgefalleneren Aktivitäten zeichnet die Fitness Uhr auf. Bemerkenswert ist aus meiner Sicht der präzise Pulsmesser, der einen Brustgurt überflüssig erscheinen lässt.
Besonders deutlich wurde das beim Krafttraining. Üblicherweise gibt es hier recht kurze Wechsel zwischen Belastung und Erholung. Viele Wearables gelangen dabei an ihre Grenzen, genau das zu erkennen. Die Ignite 2 verfügt – wie alle seit 2018 von Polar lancierten Modelle – über eine innovative Sensor-Technologie. Insgesamt neun LEDs, zu denen rote und grüne Lichter gehören, sorgen für eine exakte Messung.
Die Ignite 2 registrierte die Schwankungen bei der Intensität sofort. Sie ermittelte mir dadurch sehr verlässliche Ergebnisse, was den Kalorienverbrauch anbelangt. Erfreulicherweise erhält der Nutzer auf seinem Smartphone in der Polar Flow App eine umfangreiche Auswertung. Neu ist bei diesem Modell, dass der Verbrauch der Nährstoffe ermittelt wird. Die Uhr vermag zu erkennen, in welchem Verhältnis mein Körper Kohlenhydrate, Fette und gegebenenfalls Proteine genutzt hat. Dieses innovative Feature brachten die Finnen erstmals auf die Grit X und nun auch auf die Vantage M2 sowie eben jene Ignite 2.
Ein weiterer hilfreicher Parameter ist „Training Load Pro“. Hier erkennt die Sportuhr, wie sich ein Workout auf mein Herz-Kreislauf-System auswirkt. Das Ergebnis wird auf einer Skala von sehr niedrig bis sehr hoch eingeordnet. Dem Athleten erleichtert das die Einordnung.
Im Allgemeinen kann die Polar Ignite 2 außerdem aufzeigen, wie sich die Leistungsfähigkeit des Trägers durch sein Training ändert. Dafür muss das Wearable seinen Besitzer aber zunächst für ein bis zwei Wochen kennenlernen. Im Test bescheinigte mir die GPS Uhr, dass ich meine Workouts allmählich steigern und somit meine Fitness verbessern konnte.
Bei Outdoor-Einheiten wie etwa einer Wanderung stellt die Ignite 2 ihre Tauglichkeit ebenfalls unter Beweis. Es gab überhaupt keine Probleme, das Satellitensignal zu empfangen – ohne warten zu müssen, zeichnete die Uhr die zurückgelegte Route präzise auf. Bei Strecken, die im Freien absolviert werden, lässt sich im Nachgang noch der Verlauf in einer Karte einsehen.
Zudem haben die Besitzer dieser Sportuhr die Möglichkeit, bei Trainings Energiesparoptionen zu wählen. Das ist eine ebenfalls neue Funktion. Bemerkbar machen wird sich das gerade im Outdoor-Bereich, denn die Aufzeichnungsrate des GPS Moduls lässt sich konfigurieren. Standesgemäß empfängt es das Signal sekündlich. Es ist aber auch ein ein- oder zweiminütiger Rhythmus wählbar. Dann werden Strecken nicht mehr mit absoluter Präzision erfasst – dafür verringert sich der Akkuverbrauch.
Für hilfreich erachte ich letztlich das Feature „Nightly Recharge“. Hierbei spielen zwei Faktoren eine Rolle. Einer ist die Schlafqualität, der andere die Frage, wie gut sich das Nervensystem erholen konnte. Mit einer umfangreichen Auswertung findet der Träger der Ignite 2 seine Auswertung in der App. Auf der Uhr selbst ist ebenfalls eine kurze Einschätzung zu finden. Ich halte diese Analyse deswegen für wertvoll, da sich damit Trainingsleistungen besser erklären lassen. Vielleicht mag eine schlechte Regeneration auch mal Anlass sein, eine Einheit auf den nächsten Tag zu verschieben und Verletzungen oder Überlastungen zu vermeiden.
Die Akkulaufzeit gibt Polar mit bis zu fünf Tagen an. Genau diese Werte erreichte ich auch im Test und kann die Angaben daher bestätigen. Aus meiner Sicht stellt das eine solide Leistung dar – zwar sind Fitness Uhren anderer Hersteller teils ausdauernder. Allerdings fällt die Ignite 2 auch ausgesprochen flach aus, sodass kein wuchtiger Akku verbaut ist.
Die Polar Ignite 2 schätze ich als eine Fitness Uhr für Breitensportler ein. Sie geht dabei aber um einiges weiter als viele vergleichbare Modelle. So zum Beispiel im Hinblick auf die Anzahl der unterstützten Sportarten, die detaillierte Auswertung von Schlafdaten oder auch bei der Genauigkeit der Pulsmessung. Erfreulicherweise eignet sich dieses Modell nicht nur für Fans von Ausdauer-Workouts, sondern auch für Athleten mit kurzen Belastungsspitzen wie Crossfit-Begeisterte oder Kraftsportler.
Das macht sie zu einem Allround-Modell, das Damen und Herren anspricht – sie weist dazu die perfekten Maße auf und ist zudem in vielfältigen Designs erhältlich. Diese bieten dank wechselbarer Armbänder noch mehr Möglichkeiten. Das Bedienkonzept der Uhr ist simpel, der Touchscreen allerdings nicht ganz perfekt. Auch stellen andere Wearables die Inhalte noch etwas hochauflösender dar. Letztlich sind die Smartwatch-Funktionen recht überschaubar – durch die Wetteranzeige und die Musiksteuerung hat es jedoch schon Weiterentwicklungen gegeben. Und immerhin ist die Polar Ignite 2 vorrangig eine Fitness Uhr. Diesen Anspruch erfüllt sie absolut und hat mit einem attraktiven Preis ein weiteres Argument in eigener Sache vorzulegen. Damit gibt es von mir gern eine Weiterempfehlung.