Chinas Armee verbietet Smartwatches im Dienst

Dienstag, 12. Mai 2015

Militärs haben, aus nachvollziehbaren Gründen, eine panische Angst davor, von ihren Gegnern ausgespäht zu werden. Jahrhundertelang machten ganze Abteilungen daher Jagd auf fremde Spione. Heute allerdings ist die Spionageabwehr eher die Sache von Computerspezialisten. Diese müssen sicherstellen, dass keine fremde Schadsoftware in die eigene Technik eindringt. Dabei haben die Experten des chinesischen Militärs nun eine neue potentielle Gefahrenquelle aufgetan: Soldaten, die mit einer gehackten Smartwatch am Arm herumlaufen und damit möglicherweise unbeabsichtigt einen digitalen Spion mit sich herumtragen.

Erster Soldat erhielt bereits Uhrenverbot

Erstmals akut wurde das Problem demnach bei einem jungen Rekruten im Osten Chinas. Dieser hatte von seiner Freundin eine Smartwatch geschenkt bekommen und trug diese auch beim Dienst. Dies fiel seinem Vorgesetzten auf, welcher das Tragen der Uhr sofort untersagte und den Vorfall an die Militärspitze weiterleitete. Von dort kam nun die Order: Smartwatches verboten. „Die Nutzung von Wearables mit Internetverbindung, Lokalisierungsfunktion und Spracherkennung durch Angehörige des Militärs wird als Verletzung der nationalen Sicherheitsvorschriften behandelt“, zitierten die staatlichen Medien einen Vertreter der zuständigen Behörde.

Militärzeitschrift warnt ebenfalls

Das chinesische Verteidigungsministerium wollte sich zunächst nicht öffentlich zu dem Verbot äußern. In der Militärzeitschrift „Liberation Army Daily“ erschien allerdings ebenfalls ein Bericht, in dem auf die Gefahren von intelligenten Uhren bei der Armee hingewiesen wurde. Dort heißt es: „In dem Moment, in dem ein Soldat ein Gerät anzieht, das High Definition Video- und Audioaufnahmen produzieren und Fotos schießen kann und das in der Lage ist Daten zu verarbeiten und zu transportieren, ist es sehr gut möglich, dass er oder sie getracked wird oder militärische Geheimnisse preisgibt.“

Chinas Armee ist mit dieser Furcht dabei keineswegs alleine. Bereits im Februar hatte die israelische Armee ein ähnliches Verbot verhängt.

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