Diese Designprinzipien führen zu besseren Wearables

Dienstag, 17. März 2015

Der Markt für Wearables boomt. Laut IDC Research werden alleine 19,2 Millionen Einheiten in diesem Jahr verkauft werden, und der Markt wird sich bis 2018 auf 111,9 Millionen Einheiten pro Jahr vergrößern. Der Aufstieg der Wearables wurde lange vorhergesagt, und wie es aussieht, ist er jetzt da. Ein Markt, der von Unternehmen wie Pebble erstmals erschlossen wurde, wird nun von den großen Global Players wie Apple und Google übernommen. Die Situation auf dem Markt für Wearables gleicht ein wenig der auf dem Markt für Smartphones im Jahr 2007, als der iPhone-Boom begann. Es gibt einige Varianten mit unterschiedlichen Features, aber eine wirkliche Design-Richtlinie fehlt. Der Director of Strategy and Innovation der Firma Citrix, Guy Bieber, hat sich auf TechCrunch Gedanken darüber gemacht, welchen Prinzipien die Hersteller von Wearables folgen müssen, wenn sie wirklich überzeugende Geräte herstellen wollen.

Die sieben Prinzipien für besseres Wearable-Design

1. Wearables sollten die natürliche Extension des Menschen sein

Das Tragen und Nutzen eines Wearables sollte sich anfühlen, als würde das Gerät die eigenen Fähigkeiten auf nahezu natürliche Art und Weise erweitern. Und wie jedes gute technische Gerät sollten Wearables das Leben ihres Trägers erleichtern und es nicht noch komplizierter machen. Tragbare Technologie sollte die Fähigkeiten des Trägers verstärken und als persönlicher Assistent dienen. Und das in einer Art und Weise, die für den Menschen möglichst unkompliziert ist.

2. Die Umwelt als Interface

Wearables müssen sich von einem Touchscreen als Haupt-Interface lösen. Ein Beispiel dafür wäre eine Funktion, bei der Weganweisungen über haptisches Feedback gegeben werden. Ein gutes Wearable sollte durch Zeigen, Gesten und Sprache kontrolliert werden können und einen Touchscreen höchstens zur Unterstützung nutzen.

3. Intelligente Wearables mit Benehmen

Mal ehrlich: Wer ist nicht genervt, wenn der Gesprächspartner alle paar Minuten von einem Hinweiston seines Smartphones unterbrochen wird. Man stelle sich vor, wie es wäre, wenn dazu noch eine Smartwatch und in Zukunft noch andere Wearables kommen. Deswegen müssen Wearables lernen, höflich zu sein. Dazu gehört, sich nur zu melden, wenn es auch etwas wichtiges zu vermelden gibt. Dies sollte durch einen Lernprozess erreicht werden, der das Verhalten des Wearables an das Individuum anpasst und an dessen Ende steht, dass das Gerät den Träger nicht in wichtigen Unterhaltungen unterbricht.

4. Individuelle Assistenz ohne Big Brother

Noch mehr als ein Smartphone in der Tasche bekommt eine Smartwatch am Handgelenk den kompletten Alltag ihres Trägers mit. Wir müssen in der Lage sein, solchen Geräten zu vertrauen. Dazu gehört das Wissen, welche Daten gesammelt und weitergegeben werden, aber auch die Fähigkeit, diese Weitergabe zu unterbinden. In Zeiten von Facebook und Co. hat sich das Verhältnis junger Generationen zum Thema Privatsphäre verschoben, und das nicht unbedingt in eine gute Richtung. Wir müssen darauf achten, dass Wearables diesen Trend nicht noch fortsetzen.

5. Wearables sollte nicht entmenschlichen

Dieser Punkt hängt ein wenig mit Punkt 3 zusammen. Wearables sollten uns nicht von der Gegenwart loslösen, sondern uns eher in ihr verankern und uns durch Antizipation davon befreien, uns ständig über die Zukunft Gedanken machen zu müssen. Das klingt etwas abgehoben, läuft aber letztlich darauf hinaus, dass ein gutes Wearable seinen Träger in der Realität verankert anstatt ihm die Chance zur Flucht vor ihr zu geben.

6. Individualität statt Standardware

Smartwatches sind erst der Anfang auf dem Markt der Wearables. Und je persönlicher eine Technologie ist, desto komfortabler muss sie zu tragen sein. Deswegen sollte der Trend zu individuell angepassten Wearables gehen, die ihrem Träger im Idealfall gar nicht auffallen, wenn er sie nicht benötigt.

7. Unsichtbar oder modisch - niemand sollte sich für sein Wearable schämen

Gute Wearables sollten entweder nicht zu sehen oder zumindest modisch sein. Sicher gibt es einen Markt für Wearables, die den Nerdismus des Trägers noch unterstreichen, aber die Mehrheit der Kunden will, dass es Wearable nicht sofort als solches auffällt, sich also modisch ins Gesamtbild einfügt oder aber von vornherein nicht zu sehen ist. Bei einer Umfrage wünschten sich 62 Prozent der Befragten Wearables, die in anderen Formen als Uhren und Armbänder kommen.

Der iPhone-Moment für Wearables ist noch nicht da

Der Markt für Wearables nimmt immer weiter an Vielfalt zu. Aber der absolute Game-Changer im Stil des iPhones fehlt noch. Und dem ersten Eindruck nach wird auch die Apple Watch diese Rolle nicht füllen können. Mit weitere Entwicklung des Wearables-Design spricht aber viel dafür, dass der iPhone-Moment auf dem Markt für tragbare Technologie nicht mehr allzu weit weg ist.

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