FingerIO könnte Bedienung von Smartwatches revolutionieren

Smartwatches mögen im Alltag nützliche Gadgets sein. Doch selbst der größte Wearable-Fan dürfte kaum bestreiten, dass die Bedienung der kleinen Touchscreens manchmal hakelig ist. Das gilt speziell dann, wenn man sich doch einmal daran versucht in den wenigen, kompatiblen Apps einen kurzen Text zu schreiben. Genau aus diesem Grund ist es am Gros der Smartwatch-Modelle auch gar nicht möglich mit einer Onscreen-Tastatur zu arbeiten. Forscher der University of Washington haben allerdings mit FingerIO eine recht innovative Lösung für dieses Problem in petto.

FingerIO wurde an der US-Universität gemeinsam von Informatikern und Ingenieuren aus dem Bereich der Elektrotechnik entwickelt. Das Konzept arbeitet mit Sonar und kann so die Gesten und Bewegungen eines Nutzers verarbeiten. Spezielle Sensoren seien für den Finger selbst nicht notwendig. Stattdessen werde eine Smartwatch oder auch ein Smartphone zu einem aktiven Sonar-System. Lediglich die Lautsprecher und Mikrofone werden also beansprucht. Auf diese Weise könnte der Besitzer einer Smartwatch etwa statt am winzigen Bildschirm seiner Uhr einfach auf dem Tisch mit dem Finger einen Text schreiben oder auch eine Skizze anfertigen.

Viele Smartwatches mit Lautsprechern gibt es aktuell aber noch nicht und die Technik funktioniert nur in Kombination mit jenen - etwa mit der HUAWEI Watch. So senden die Lautsprecher besagtes Sonar-Signal aus, während die FingerIO-Software das Echo verarbeitet. Aktuell werden die Fingerbewegungen dann zweidimensional mit einer Genauigkeit innerhalb eines Rahmens von 8 mm erfasst. Das reicht aus, um die Eingaben sauber zu transferieren.

Ob FingerIO ein Forschungsprojekt bleibt oder auch kommerziell eingesetzt werden kann, ist derzeit leider offen. Über die Technik kann man nicht nur Texte schreiben und Skizzen anfertigen, sondern z. B. auch die Lautstärke regeln, einen Button drücken oder durch Menüs scrollen - alles ohne die Smartwatch oder das Smartphone direkt zu berühren.