Neuer Microsoft-Prototyp: HoloLens-Technologie im gewöhnlichen Brillenformat

Dienstag, 23. Mai 2017

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Unermüdlich tüftelt Microsoft weiter an der Augmented-Reality-Technologie für die HoloLens, der Software-Riese selber spricht übrigens lieber von „mixed reality“. Ein Nachfolger der bisher eigentlich nur für wirkliche Technik-Nerds interessanten AR-Brille wird für 2019 erwartet. Nun gibt es Neuigkeiten: Das Unternehmen hat neue Informationen zum laufenden Projekt rund um die hauseigene AR-Technologie veröffentlicht. Der Kernpunkt dabei ist wohl die Größe des Headsets, was mit dem vorgestellten Prototyp eigentlich gar nicht mehr als ein solches bezeichnen werden kann; denn im Grunde genommen handelt es sich um ein gewöhnliches Brillengestell.

Microsoft hat also zweifelsohne die Absicht, das klobige Format der HoloLens zukünftig auf eine brillenübliche Größe zu schrumpfen. Laut Microsoft handelt es sich hierbei dennoch um Grundlagenforschung, weshalb nicht davon auszugehen ist, dass der Prototyp der Vorreiter eines tatsächlich geplanten Produkts ist.

Der Schwerpunkt bei diesem Unterfangen liegt aktuell auf der Display-Technologie, die zugleich auch zu den kompliziertesten Komponenten bei der Entwicklung zählt. Statt mit Brillengläsern, ist der Protoptyp mit halbdurchsichtigen Displays ausgestattet, welche ein Sichtfeld von 80° in der Horizontalen ermöglichen sollen. Zum Vergleich: Die bereits verfügbare HoloLens besitzt lediglich ein 30° großes Sichtfeld. Im Bereich der Virtual Reality, wie zum Beispiel bei der Oculus Rift, sieht die Sache nochmal ganz anders aus, hier sind Werte um die 100° üblich.

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Die HoloLens-Technologie zielt darauf ab, die tatsächliche Realität zu erweitern, weshalb auch gerne von Augmented Reality gesprochen wird. Anders als bei der Virtual Reality, wird keine neue Welt konstruiert, hingegen wird die „wirkliche Welt“ mit Hilfe des Gadgets digital erweitert. Mit einem speziellen Projektionsverfahren, der „digitalen Holographie“, soll diese Erweiterung auch mit einem Gerät vollzogen werden können, dass die Größe einer Sonnenbrille hat. Mit Hilfe von Laserlicht sollen die digitalen Grafiken auf den Displays dargestellt werden, die sich für den Träger der Brille als digitale 3D-Erweiterungen der tatsächlichen Realität offenbaren. Das ist zumindest das Ziel, denn aktuell werden die Bilder wohl noch monoskopisch dargestellt. Das bedeutet, dass der Tiefeneindruck für die Dreidimensionalität noch nicht vorhanden ist.

Aktuell haben die Displays des Prototyps eine HD-Auflösung, sie lösen also mit 1920 x 1080 Pixel auf – die Framerate liegt bei 60 Hz. Auch hier ist das Ziel noch weitaus ambitionierter: Eine 4K-Auflösung mit 90 Hz wollen die Forscher möglich machen. Eine sogenannte Fokuskontrolle, die mit Hilfe Eye-Tracking bewerkstelligt wird, soll dafür sorgen, dass nur dort hochauflösend dargestellt wird, wo der Träger der Brille auch tatsächlich hinsieht. Mit diesem Feature ist es möglich, die Bildwiederholungsrate bei der Hologramm-Erzeugung auf eine stolze Frequenz von 90-260 Hz zu bringen.

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