Qualcomm kündigt autonomes VR-Headset an
Den Namen Qualcomm verknüpfen die meisten wohl mit Snapdragon-Prozessoren für Smartphones beziehungsweise Smartwatches. Zwar ist das Unternehmen auch dadurch indirekt an der Weiterentwicklung der Virtual Reality beteiligt, doch der Chip-Hersteller möchte sich offenbar damit nicht mehr zufrieden geben: Das kalifornische Unternehmen hat nun angekündigt, ein eigenes VR-Headset auf den Markt bringen zu wollen.
Allerdings richtet es sich nicht, wie zum Beispiel die HTC Vive oder das Sony Playstation VR-Headset, an Endkunden. Vielmehr richtet sich das VR-Headset von Qualcomm an Entwickler beziehungsweise andere Unternehmen, die auf der Basis dieser Technologie eigene Produkte veröffentlichen sollen. Das Projekt ist Teil eines Beschleunigungsprogramms für VR-Geräte. Daher wird das Headset auch als Entwickler-Kit angeboten, um somit die Prozesse im Bereich der Virtual Reality schneller voranzubringen. Für die Unternehmen, die daran interessiert sind, könnte das Entwickler-Kit eine Kosten- und Zeitersparnis bedeuten.
Was Qualcomm den Unternehmen bereitstellen möchte, kann sich durchaus sehen lassen. Das Herzstück des Headsets ist ein – wie kann es anders sein – Snapdragon-835-Prozessor, der übrigens auch im kommenden Samsung Galaxy S8 verbaut wird. Es besitzt ein eigenes AMOLED-Display mit einer Auflösung von 2560 x 1440 Pixeln – darüber hinaus kommt das Headset ohne Kabel aus. Es handelt sich also um Stand-alone-Gerät, mit welchen man sich problemlos frei im Raum bewegen kann. Zudem ist es vor der Nutzung nicht notwendig, einen bestimmten Spielbereich festzulegen. Ermöglicht wird dies unter anderem durch die Kameras an der Außenseite des Geräts. Die Kameras an der Innenseite verfolgen die Bewegungen der Augen und ermöglichen damit sogenanntes Eye-Tracking – einer Feature, über das die bisherigen kommerziellen Geräte nicht verfügen.
Das Headset ist mit 4 GB Arbeitsspeicher sowie 64 GB internen Speicher ausgestattet. Als Betriebssystem dient Googles Android mit einer angepassten VR-Benutzeroberfläche. Ein Trackpad an der Seite des Geräts ermöglicht es, Eingaben zu tätigen. Gamepads oder Kontroller sind aber nicht notwendig. In Zusammenarbeit mit Leap Motion hat hat Qualcomm das Headset mit einer Hand-Tracking-Technologie ausgestattet.
Die ersten Developer-Kits sollen voraussichtlich im zweiten Quartal dieses Jahres ausgeliefert werden. Die darauf folgenden Produkte für Endkunden könnten wohl noch Ende dieses Jahres erhältlich sein.