Smartwatch am Steuer: Australische Polizei droht mit Strafen

Mittwoch, 6. Mai 2015

Je mehr Smartwatches weltweit verkauft werden, desto drängender stellt sich auch die Frage nach der Nutzung im Straßenverkehr. Bisher hat noch kein Land Smartwatches am Steuer explizit verboten. Eine Studie hat aber nachgewiesen, dass eine vibrierende Uhr die Konzentration des Fahrers erheblich beeinträchtigen kann. Ein US-Anwalt forderte daher bereits eine milliardenschwere Aufklärungskampagne der Hersteller. Die australische Polizei geht da einen eher pragmatischen Weg: Sie betont, dass Autofahrer auch heute schon für die Nutzung von Smartwatches am Steuer bestraft werden könnten. Dies berichtet die australische Zeitung „Sidney Morning Herald“.

Smarte Funktionen dürfen nicht genutzt werden

So betont die Polizei des Bundesstaats Victoria in einem Statement: „Autofahren ist eine komplexe Angelegenheit und benötigt daher die volle Konzentration und es ist essentiell wichtig, dass Fahrer das Risiko von Ablenkungen in ihrem Fahrzeug minimieren.“ Deshalb gelte die Regel: „Jeder der während des Fahrens bei der Nutzung von Handys, Navigationsgeräten oder anderen elektronischen Geräten erwischt wird, muss mit einer Strafe rechnen.“ Wer also im Besitz einer Smartwatch ist, muss diese vor der Fahrt zwar nicht ablegen – darf aber die smarten Funktionen der Uhr nicht nutzen.

Nach Unfällen wird die Uhr kontrolliert

Die Polizeibehörden in den Bundesstaaten New South Wales und South Australia schlossen sich dieser Interpretation an und drohten ebenfalls mit Strafen – auch wenn die Nutzung nicht explizit verboten ist. Im normalen Straßenverkehr allerdings dürfte sich die Strafverfolgung – sofern der Fahrer nicht dauerhaft an seiner Uhr herumspielt – eher schwierig gestalten. Immerhin müssten die Fahrer auf frischer Tat ertappt werden. Wer allerdings mit seinem Wagen einen Unfall baut und dabei eine Smartwatch trägt, muss damit rechnen, dass diese von der Polizei kontrolliert wird. Stellt sich dann heraus, dass die Uhr während des Fahrens genutzt wurde, dürfte der Fahrer in erhebliche Erklärungsnot geraten.

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