Studie: Smartwatches sind beim Autofahren gefährlicher als Smartphones

Mittwoch, 18. März 2015

Die Nutzung von Smartphones am Steuer ist bereits seit mehreren Jahren verboten. Zu groß ist die Ablenkung für den Fahrer. In Gefahrensituationen kann er dann nicht mehr schnell genug reagieren. Eine Versuchsreihe des britischen „Transport Research Laboratory“ kommt nun aber zu einem überraschenden Ergebnis: Fahrer, die von ihrer Smartwatch abgelenkt werden, haben eine noch längere Reaktionszeit als Autofahrer, die lediglich ihr Smartphone nutzen. Folgt man diesen Ergebnissen, dürfte schon recht bald auch ein Verbot von intelligenten Uhren am Steuer zur Debatte stehen.

Reaktionszeit verlängert sich um mehr als zwei Sekunden

Wie die Huffington Post berichtet, ist der Unterschied dabei sogar vergleichsweise groß. Während Smartphone nutzende Autofahrer eine um 1,85 Sekunden verzögerte Reaktionszeit aufwiesen, lag der entsprechende Wert bei Nutzung einer Smartwatch sogar bei 2,52 Sekunden. Was auf den ersten Blick harmlos erscheint, kann sich in der Realität als fatal erweisen. Bei einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde legt das Auto in einer Sekunde immerhin gut 27 Meter zurück. Auf diesen Fakt beruft sich auch die Fahrzeugsicherheitsfirma „Smart Witness“, die von den britischen Behörden ein sofortiges Verbot von Smartwatches am Steuer fordert.

Google Glass droht ebenfalls Fahrverbot

„Wir wollen nicht wie Spaßbremsen, oder wie die Gesundheits- und Sicherheitspolizei klingen, aber es gibt keinen Zweifel daran, dass die Nutzung von Smartwatches während des Fahrens schwere Unfälle verursachen wird“, erklärte deren Vorstandsvorsitzender Paul Singh. Bisher ist allerdings nicht bekannt, ob ein solches Verbot tatsächlich erwogen wird. In einigen US-Bundesstaaten existieren allerdings bereits Gesetzesvorschläge, die das Tragen von Googles Datenbrille „Google Glass“ untersagen würden. Theoretisch könnten diese zeitnah auch um ein Smartwatch-Verbot ergänzt werden.

Abgelenkte Autofahrer stellen ein Sicherheitsrisiko für alle Verkehrsteilnehmer dar. In den Vereinigten Staaten alleine kam es im Jahr 2012 zu mehr als 3000 Verkehrstoten aufgrund von Fahrern, deren Konzentration nicht vollständig dem Straßenverkehr galt.

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