Swatch-Chef Hayek: Auch Apple kocht nur mit Wasser

Dienstag, 25. August 2015

Mit der Touch Zero One hat der Schweizer Uhrenhersteller Swatch seit einigen Wochen auch eine eigene Smartwatch im Angebot. Doch so wirklich begeistert scheint Unternehmenschef Nick Hayek von diesem Marktsegment nicht zu sein. In einem Interview mit der Schweizer Tageszeitung NZZ erklärte der Konzernlenker jedenfalls: „Meiner Ansicht nach ist der von Analysten und Journalisten herbeigeredete Hype bereits wieder vorbei.“ Dies habe nicht zuletzt mit der Enttäuschung über die Apple Watch zu tun. Viele Konzerne wären besorgt gewesen, dass Apple mit der Uhr ganze Geschäftsbereiche revolutionieren könnte. Tatsächlich habe sich aber gezeigt, dass auch Apple nur mit Wasser koche.

Kritikpunkte: Batterielaufzeit und fehlende Killer-App

Ganz konkret benennt er dann auch zwei Schwachpunkte der Uhr mit dem Apfellogo: Erstens sei die Batterie eine Enttäuschung. Tatsächlich verfolgt der Swatch-Konzern in diesem Bereich eine andere Prioritätensetzung: Die Touch Zero One verfügt zwar über weniger Funktionen als die Apple Watch, dafür muss die Batterie aber auch nur alle neun Monate gewechselt werden. Zudem bemängelt Hayek, dass sich bisher noch keine Killer-Applikation hervorgetan habe. Damit ist eine Anwendung gemeint, die den Nutzen einer Smartwatch derart erhöht, dass sie zu einem Massenprodukt wird. Im Bereich der Smartphones war beispielsweise der Messenger-Dienst WhatsApp eine solche Killer App.

Swatch bleibt dennoch auf dem Markt aktiv

Der Swatch-Chef greift damit eine weit verbreitete Kritik an den intelligenten Uhren auf. Denn die meisten Smartwatch-App sind lediglich angepasste Versionen der Smartphone-Apps. Die Uhr dient dabei schlicht als alternativer Bildschirm. Dies mag in einigen Fällen praktisch sein, reicht aber bisher nicht aus, um wirklich die breite Masse an Kunden von der Notwendigkeit eines Kaufs zu überzeugen. Trotz aller Skepsis will Swatch dennoch weiter auf dem Markt aktiv bleiben: Die Touch Zero Two wurde bereits angekündigt und soll nächstes Jahr zu den Olympischen Spielen in Rio auf den Markt kommen.

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