Vom Gadget zum Lifestyle: Warum moderne Tech-Entwicklungen den Lebensstil tiefgreifend verändern können
Lange Zeit war Technik häufig kaum mehr als eine Spielerei. Etwas, das zwar „nice to have“ war, aber das a) sich nurwenige Menschen leisten konnten und b) trotz mitunter interessanter Funktionalität für seine Zeit eher einStatussymbol blieb. Heute hingegen hat sich das grundlegend gewandelt.
Moderne Tech-Entwicklungen sind, trotz aller preislichen Unterschiede, in funktionaler Hinsicht gleichzeitig näherbeieinander und insgesamt deutlich leistungsfähiger. In dieser Form wurden sie für viele Menschen zu echten „MustHaves“, weil die Funktionalität tiefgreifende, positive Änderungen des eigenen Lebensstils ermöglicht – mit derSmartwatch als prominentestes Beispiel. Das einstige Spielzeug wurde so zur Lifestyle-Frage.
Technik als Lifestyle-Motor
(Tragbare) Technik, die das Alltagsleben verbessert, gibt es nicht erst, seit moderne Smartwatches existieren. Sie warbereits im Kern vorhanden, als beispielsweise in den 1970ern und 1980ern die ersten Proto-Smartwatches auf den Markt kamen. Doch gleich mehrere Gründe hielten derartige Geräte davon ab, einen solchen Einfluss auf die Massenauszuüben, wie es heute der Fall ist:
- Gesellschaftliche Faktoren
Gesellschaften waren noch nicht so tief technisiert bzw. digitalisiert. Vielen potenziellen Käufern fehlte daher das Interesse oder überhaupt die Kenntnis. - Nischenanwendungen
Viele, eigentlich sehr leistungsfähige Gadgets waren nur für Nischenanwendungen interessant – etwa Taschenrechner-Uhren. - Alltagsrelevanz
Es fehlten weitgehend Geräte, welche für den Alltag von Durchschnittspersonen nützlich oder interessant waren.
In den 1980ern veränderte sich das nachhaltig. Unter anderem mit tragbaren Kassettenspielern kam das erste Tech-Must-Have auf den Markt, dessen Funktionalität breite Käuferschichten ansprach. Gleichzeitig kamen immer mehr Menschen in Ausbildung und Beruf mit Computern in Kontakt – das schuf mehr Vertrauen. In den 1990ern und 2000ernerkannten dann unzählige Millionen die Vorteile insbesondere von Geräten wie:
- mp3-Player
Keine Zeitverzögerung beim Erstellen neuer Mixes – ungleich zu CD-Brennern und Musikkassetten. - Digitalkamera
Nahezu unbegrenzte Speicherkapazität und sofortiges Betrachten ohne Entwicklungsprozess. - Klassisches Handy
Mobile Kommunikation via Telefonat und Kurznachricht für breite Bevölkerungsschichten.
Erstmals entstanden praxistaugliche Wechselwirkungen: Am PC zuhause lud man sich mp3-Dateien auf den Player – viel schneller als das Aufnehmen eines Tapes oder Brennen einer CD – während man seine digitalen Fotos betrachteteoder bearbeitete. Jede neue Generation dieser Geräte erschuf oder verstärkte weitere Gewohnheiten.
Dann kam das Smartphone und fasste die Funktionen gleich mehrerer Systeme in einem kompakten Gerät zusammen.Urplötzlich konnte jeder eine Digitalkamera, einen Musikspieler, einen Internetzugang, ein Navigationsgerät und nochvieles mehr in einem handgroßen System ständig mit sich führen. Im Gegensatz zu früheren Entwicklungen wurdeder Alltag der Besitzer an gleich mehreren Stellen erheblich aufgewertet.
Erstmals kam es zu einer Art Bruch: Wer solche Geräte nicht besaß, musste mitunter deutliche Nachteile in Kaufnehmen. Gleichzeitig „erzogen“ die häufigen Updates und Upgrades die Nutzer zu einer schnelleren Veränderung ihres Alltags.
Smartwatches als Gipfel der funktionalen Lebenshelfer
Oberflächlich betrachtet mag die Smartwatch nur wie ein weiteres multifunktionales Gadget wirken – ähnlich wie dasSmartphone. Betrachtet man sich jedoch die evolutionären und Nutzungshintergründe, wird rasch ein markanterUnterschied offensichtlich:
- Smartphone
Stammt vom Handy und Telefon ab. Bis auf die sehr edlen „Vertu“-Handys gab es jedoch keine so enge Verbindung zu einem schmückendem, zierendem Zweck. - Smartwatch
Sie ist der Nachfolger der klassischen Armbanduhr – und diese der Taschenuhr. Dabei standen optische Zierdeund technischer Nutzen schon vor Jahrhunderten eng beieinander.
Das heißt, das Smartphone ist – trotz aller Design-Mühen – für die meisten eher ein Werkzeug. Die Smartwatchhingegen verbindet enorme Nützlichkeit mit eher dekorativen Elementen wie einem nach eigenem Gusto gestaltbarenWatchface, wechselbaren Armbändern und Gehäuseformen und -materialien. Zusammen mit der enormenFunktionalität wird die Smartwatch so zu einem Schmuckstück (= Statussymbol), das gleichzeitig das Leben seinerTräger erheblich beeinflusst.
Einige Beispiele dafür:
- Gesundheitsmonitoring
Messung und Tracking zahlreicher Körperfunktionen. - Informationszugriff
Rasche Zugriffe auf Informationen und Kommunikation. - Vernetzung
Vernetzung mit anderen Wearables und smarten Geräten für einen kohärenten Lifestyle - Finanzen
Bezahlen und andere Arten des Umgangs mit den eigenen Finanzen.
Auf diese Weise steht die Smartwatch seit ihren Anfängen als klobiger Fitness-Tracker sinnbildlich für den modernen,digitalen Menschen. Sie greift die traditionelle Zierde und Nützlichkeit von Armbanduhren auf, verändert sie jedoch zueinem Signal von Modernität, Gesundheitsbewusstsein und Innovationsoffenheit.
Gleichzeitig verändert sie durch die vielen Sensoren – ähnlich wie andere Geräte – Tages- und sogar Lebensroutinen,sorgt für ein komplett verändertes Zeitmanagement und Gesundheitsbewusstsein, animiert zu verbesserter Ernährung,Schlaf, Bewegung und beeinflusst sogar Kaufentscheidungen.
Hinzu kommt, dass Smartwatches sich umfassend mit anderen digitalen Lebenshelfern vernetzen lassen. Seien esheimische Smarthome-Systeme oder das Autoradio. Sie sind daher ebenso nur ein digitaler Baustein von vielen und einzentrales Glied, das als regelrechte Mensch-Maschine-Schnittstelle fungiert und daher für die meisten Träger erheblichmehr ist als bloß eine „Armbanduhr mit Touchscreen“.
Den Lifestyle finanziell besser managen
Für eine Marken-Smartwatch kann man problemlos den Gegenwert einer sehr gut ausgestatteten herkömmlichen digitalen Armbanduhr ausgeben – wenngleich mechanische analoge Uhren immer noch den preislichen Gipfeldarstellen.
Die Herausforderung: Wie bei den meisten Tech-Systemen ist die Lebens- bzw. Nutzungsdauer der digitalen Armband- Lebenshelfer jedoch deutlich kürzer. Sie beträgt im Schnitt nur zwei bis drei Jahre.
Die Gründe dafür:
- Modellzyklen
Dauer der Modellzyklen bei den Herstellern: Neue Geräte werden meist im Ein- oder Zwei-Jahres-Takt lanciert und erzeugen mit größerer Leistungsfähigkeit hohes Kaufinteresse. - Akku-Lebensdauer
Da in Smartwatches zwangsläufig keine großen Energiespeicher passen, wirkt sich eine nach zwei, drei Jahren reduzierte Kapazität deutlicher aus als bei anderen Geräten. - Software-Support
Selbst Premium-Hersteller versorgen ihre Systeme meist nur zirka ein halbes Jahrzehnt – ab Release. Danach reduzieren sich Gerätesicherheit und Kompatibilität.
Und gerade die höhere Sicherheit und Qualität sprechen definitiv für Geräte von „höherpreisigen“ Herstellern. Wie lässt sich dieser Spagat managen?
Tipps für smarten Smartwatch-Kauf
- Finanzierung vergleichen
Nicht auf mitunter zweifelhafte Händlerfinanzierungen setzen, sondern einen solchen stets mit einem Privatkredit zur Tech-Finanzierung vergleichen – das ist sehr oft günstiger. - Timing beachten
Geräte besser zu Beginn eines Modellzyklus‘ kaufen, dann sind Upgrades länger garantiert. - Refurbished prüfen
Gerne auf refurbishte Systeme setzen, allerdings nur, wenn sie direkt vom Hersteller oder namhaften Refurbished-Anbietern stammen. - Kombi-Angebote nutzen
Stets prüfen, ob es Kombi-Angebote gibt – etwa mit Fitness-Abos, die man sowieso nutzen würde.
Last, but not least, sollten Käufer sich außerdem stets fragen, wie viel Smartwatch für sie persönlich tatsächlich nötigist. Nicht jeder benötigt automatisch das Top-Modell einer Baureihe. Mache teuren Features bleiben bei einigen fastungenutzt, werden aber trotzdem mitbezahlt.
Wie bei allen Lifestyle-Entscheidungen, so gilt es auch hier, einen gesunden Mittelweg zwischen Optimierung deseigenen Lebens und finanziellem Wert zu finden – an diesem Punkt unterscheiden sich Smartwatches definitiv nicht vonanderen digitalen Systemen oder vielen anderen Dingen, die unseren Alltag verbessern oder zumindest verschönern.