Apple Watch: Gefahr für die Schweizer Uhrenindustrie?

Sonntag, 21. Juni 2015

Entgegen vieler Voraussagen scheint Jonathan Ive Recht behalten zu haben: Die Apple Watch ist ein Problem für die Uhrenindustrie in der Schweiz. Nach den letzten Zahlen der Federation of the Swiss Watch Industry (FSWI) und einigen Stimmen von Analysten bekommt die Industrie die Existenz der Apple Watch bereits an ihren Exportzahlen zu spüren.

Exporte gehen zurück

Viele - darunter auch der Autor - haben der Apple Watch und einer traditionellen Schweizer Uhr eine völlig unterschiedliche Zielgruppe attestiert. Demnach wäre die Apple Watch selber keine große Gefahr für die Uhrenindustrie der Schweiz gewesen. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall.

Die Exportzahlen der Uhrenindustrie in der Schweiz gingen im Mai um 8,9 Prozent auf ein Volumen von 1,7 Millionen Schweizer Franken zurück, so die FSWI. “Mathematically, this downturn corresponds precisely to two days’ less work”, heißt es in dem Bericht.

Einen derart großen Einbruch musste der Schweizer Uhrenexport zuletzt im November 2009 hinnehmen. Damit weist der Export in den ersten fünf Monaten 2015 einen Rückgang um 0,3 Prozent auf. Besonders eklatant ist die Lage in Hong Kong: Die Exporte in die chinesische Sonderverwaltungszone gingen um 34 Prozent zurück.

Apple Watch ab diesem Monat auch in der Schweiz erhältlich

Watch exports to the U.S. in the lower price segments could also have had some negative impact from the launch of the Apple Watch”, so Patrick Schwendimann, ein Analyst der Zürcher Kantonalbank, gegenüber Bloomberg.

Die Exporte in die USA sind in diesem Jahr 14 Prozent zurückgegangen. Laut Schwendimann dürfte an Jahresende dennoch ein geringer Zuwachs im einstelligen Bereich vorliegen. Im letzten Jahr nahm das Exportvolumen um 6 Prozent zu.

Um die Situation noch zu verschlimmern, wird die Apple Watch ab dem 26 Juni auch in der Schweiz erhältlich sein. Aber auch die Schweizer Uhrenhersteller sind nicht untätig: Frederique Constant, Mondaine, und Alpina sind nur einige Marken, die mit eigenen Produkten in den Smartwatch-Markt einsteigen wollen.

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