Apple Watch: Glucose-Tracking noch Zukunftsmusik

Im vergangenen Jahr machten erstmals Gerüchte die Runde, dass Apple seiner Smartwatch die Fähigkeit verleihen möchte, den Blutzucker allein mittels Sensoren über die Haut zu messen. Noch im zurückliegenden Sommer mutmaßten manche Insider, dass dieses Feature bereits auf der im September enthüllten Apple Watch Series 3 vorhanden sein könnte. Als denkbar galt, dass dies über smarte Armbänder erfolgt, die je nach Bedarf auch durch andere ausgetauscht werden, in denen andere Fähigkeiten schlummern. Die gegenwärtige Apple Smartwatch bietet dieses Extra nicht, welches eine Weltneuheit bedeuten würde – und auch die kommenden Generationen sollte das nicht betreffen.

Diese Erkenntnis liefert nun die New York Times, die sich mit dieser Thematik detailliert auseinandergesetzt hat. Demnach liege diese Innovation noch Jahre entfernt, bevor sie einsatzfähig sei. Apple forscht allerdings tatsächlich an dieser Technologie. Bahnbrechend wäre diese insofern, da der Blutzuckerspiegel bislang nur durch einen Stich in die Haut messbar ist. Mit speziellen Sensoren dürfte der Konzern aus dem kalifornischen Cupertino eine noch breitere Zielgruppe als ohnehin schon erreichen – allein in den USA leiden rund 30 Millionen Menschen unter Diabetes. Weltweit sind es 371 Millionen.

Die Idee des Blutzuckersensors soll noch Steve Jobs ins Rollen gebracht haben. In den letzten Monaten seines Lebens musste der Apple-Gründer nicht nur gegen den Krebs kämpfen, sondern litt zusätzlich unter Diabetes. Dementsprechend war er dazu veranlasst, den Blutzuckerspiegel regelmäßig im Auge zu behalten. Jobs sei von dem ständigen Stich in den Finger genervt gewesen, sodass er den Anstoß gab, diese Technologie zu entwickeln. Offenbar stand dieses Feature gar schon für die erste Generation der Apple Watch zur Debatte. Weil sie jedoch dadurch zu groß ausgefallen wäre und sich die Akkulaufzeit verringert hätte, rückte das Thema vorübergehend wieder in den Hintergrund.

Während also die Blutzuckermessung vorerst Zukunftsmusik bleibt, ist wohl ein anderes Extra für die nächsten Generationen wahrscheinlicher. Erst kurz vor Weihnachten wurde publik, dass womöglich schon die kommende Apple Watch ein EKG erstellen kann. Der Trend bei Apple geht dahin, dass die Smartwatch nicht mehr allein ein Lifestyle-Accessoire und ein sportlicher Begleiter wird, sondern künftig auch mit gesundheitsbezogenen Funktionen aufwartet.