Apple Watch: Hardcore-Fans ließen sich nicht vom Schlange stehen abhalten

Montag, 27. April 2015

Zum ersten Mal seitdem es Apple Retail Stores gibt hatte am Freitag keiner der 453 Stores auch nur ein einziges Exemplar eines neuen Produktes zum Verkaufsstart auf Lager (die Rede ist natürlich von der Apple Watch). Stattdessen entschied sich das Unternehmen, zum Start des Apple Watch Verkaufs sechs Highend-Fashion-Boutiques in Tokyo, London, Milan, Paris, Berlin und Los Angeles mit der Watch auszustatten. Die echten Apple-Fans ließen sich davon nicht abhalten und standen stattdessen halt vor diesen Boutiquen Schlange.

Schlange stehen vor einer Mode-Boutique

Die Schlangen vor den Apple Retail Stores zu jedem Verkaufsstart gehörten bisher sozusagen zum guten Ton. Egal, ob iPhone, iPad oder (früher) iPod: Wer ein echter Apple-Fan ist, der steht bereits am Abend vorher in der Schlange.

Mit der Apple Watch gab Apple seinen Kunden erstmals keinen Anreiz mehr, vor einem Retail Store Schlagen zu stehen. Schließlich hatten diese die Watch gar nicht auf Lager. Die Entscheidung, den Verkauf zu Beginn von den Apple Stores in Luxus-Modeboutiquen zu verlegen, kommt aller Wahrscheinlichkeit nach von Angela Ahrendts, die bei Apple den Posten als VP of Retail innehat und früher CEO bei Burberry war.

Für die Apple Watch scheint die Strategie aufzugehen. Wie Fitz Tepper bei TechCrunch schreibt, standen neben ihm auch Menschen in der Schlange, die nach eigener Aussage sonst nie vor einem Apple Store stehen würden. Apple möchte, dass die Apple Watch auch als Mode-Accessoire verstanden wird. Da passen die Hardcore-Modefans, die sonst für den Verkaufsstart von Sneakern anstehen, natürlich bestens ins Bild.

Apple enttäuscht Mitarbeiter und Fans

Gleichzeitig enttäuscht Apple mit dieser Entscheidung allerdings die eigenen Fans, die das Flair des Produktstarts, so wie sie ihn kennen, deutlich vermissten. Natürlich mussten die Interessenten nicht vor einer Boutique Schlange stehen. Viel praktischer war es, die Watch einfach vorzubestellen. Angela Ahrendts wollte nach eigener Aussage sowieso einen Großteil des Verkaufsgeschehens ins Netz verlagern.

Auch die eigenen Mitarbeiter waren enttäuscht. In der Schlange vor Maxfield in LA traf Tepper auf Retail-Store-Angestellte, die sich enttäuscht über die Entscheidung des Konzerns äußerten.

Ob Apple diese Strategie dauerhaft beibehalten will, darf allerdings bezweifelt werden. Sie mag zu der Apple Watch passen, aber es wird auch wieder neue iPhones und iPads geben. Und mit diesen verschiebt sich die Zielgruppe die das Unternehmen ansprechen möchte, auch wieder deutlich in Richtung der Apple-Fans und -Enthusiasten. Auf die Schlange vor den Stores werden wir also nicht verzichten müssen.

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