Die bleibende Frage: Was hält Smartwatches vom Durchbruch ab?

Dienstag, 15. März 2016

Apple WatchDie erste Apple Watch ist vor beinahe einem Jahr erschienen. Und auch wenn die Smarwatch das bisher erfolgreichste Produkt seiner Gattung ist, wurden die Erwartungen der Analysten enttäuscht: Wo man mit 20 bis 30 Mio. verkauften Apple Watch rechnete, waren es am Ende "nur" 8 bis 12 Mio. - je nachdem nach welcher Quelle man geht. Danach würden sich natürlich etliche Hersteller die Finger lecken. Doch die Hoffnungen, dass die Apple Watch für Smartwatches das sein würde, was das erste iPhone anno dazumal für den Smartphone-Markt gewesen ist, erfüllten sich eben nicht. Das eröffnet die Frage: Was fehlt, damit Smartwatches ihren Durchbruch erleben?

Einige Studien haben bereits unterstrichen, dass der Funktionsumfang aktueller Smartwatches in der Regel die Erwartungen der Kunden verfehlt: Beispielsweise wünschen sich Interessenten mehr Unabhängigkeit von Smartphones und eine autarke Telefonie-Funktion. Deswegen hat wohl auch das Marketing anderer Firmen bisher wenig Früchte getragen: Zwar wird dem Markt für Smartwatches und Wearables fortwährend Wachstum vorausgesagt, doch bisher bleibt die gemächliche Entwicklung hinter den ursprünglichen Hoffnungen zurück. 2015 konnten die Hersteller beispielsweise laut den Marktforschern von der IDC zusammengenommen gerade einmal 3,2 Mio. Smartwatches mit Android Wear ausliefern. Da verkaufen sich einzelne Smartphone-Modelle oftmals deutlich besser.

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Doch wenn schon ein Hersteller wie Apple mit seiner loyalen Kundenbasis seine eigene Smartwatch nicht zum gewünschten Erfolg führt, was ist dann nötig, damit die Wearables sich fest auf dem Massenmarkt etablieren? Auch wenn die Meinungen generell auseinander gehen, so sind sich die meisten Analysten in einem Punkt einig: Die Hersteller können die Kunden bisher nicht davon überzeugen, dass Smartwatches etwas bieten, das Smartphones fehlt. Zum Laufen gehen mit der Sony Smartwatch 3? Warum, wenn auch das Smartphone GPS und eine Jogging-App an Bord hat? Entsprechend erklärt Carolina Milanesi, die Leiterin der Marktforschung für die USA bei Kantar Worldpanel Comtech, unverblümt: "Die Wahrheit ist, dass ein Smartphone einfach schon alles kann, was man sich wünscht." Somit fehlt den Smartwatches ein Killer-Feature, das sie wirklich als Ergänzung zu Smartphones wertvoll machen könnte. Dazu kommt weitläufige Kritik an den Akkulaufzeiten und an den verfügbaren Apps.

 

warum apple watch kaufen

In einer Umfrage von Branding Brand, die unter Apple-iPhone-Besitzern durchgeführt wurde, zeigt sich, dass das Gros der User schlichtweg mit dem Funktionsumfang des Smartphones zufrieden ist. Deswegen antworten 53 % das sie "nichts" davon überzeugen könnte eine Apple Watch zu erwerben. Der Rest würde zumindest bei einem geringeren Preis darüber nachdenken (39 %), während sich viele (16 %) mehr Features oder mehr Designvarianten (15 %) wünschen.

Andere Umfragen sprechen eine ähnliche Sprache: Die Kunden wünschen sich mehr Funktionen bei geringeren Preisen. Für die Hersteller ist es also noch ein weiter Weg, um Smartwatches und andere Wearables zu einem Must-Have zu machen. Sicherlich wird der Markt in den nächsten Jahren wachsen, doch um wirklich sein Potential zu entfalten, wird die Industrie noch reichlich Geld in Forschung und Entwicklung pumpen müssen.

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