Smartwatches am Steuer: US-Anwalt verklagt prominente Herstellerfirmen

Mittwoch, 22. April 2015

Bereits vor einiger Zeit berichteten wir, dass die Nutzung von Smartwatches beim Autofahren eine erhebliche Ablenkung darstellt. Eine Studie kam sogar zu dem Ergebnis, dass die intelligenten Uhren die Reaktionszeit des Fahrers noch stärker verzögern als die – nicht erlaubte – Nutzung eines Smartphones am Steuer. Die Ergebnisse dieser Untersuchung scheinen nun auch den US-Anwalt Stephen Joseph erreicht zu haben. Dieser verklagte deswegen nun die großen Hersteller von Smartwatches und fordert, dass diese einen Fonds in Höhe von einer Milliarde Dollar finanzieren sollen.

Unstillbares Verlangen auf die Uhr zu schauen

Wie die Los Angeles Times berichtet, soll dieser Fonds dann eine öffentliche Kampagne auf die Beine stellen, mit der die Bevölkerung über die Gefahren der intelligenten Uhren im Straßenverkehr aufgeklärt werden soll. Unter den beklagten Firmen befinden sich demnach prominente Namen wie Apple, Samsung und Google. „Das Verlangen den kleinen Bildschirm unmittelbar nach dem Empfang einer Benachrichtigung zu betrachten, ist mehr oder weniger unwiderstehlich“, begründete Joseph seine Forderung. Dies sei gefährlich, weil der Fahrer in diesem Moment nicht auch noch die Straße im Blick haben könne. Außerdem seien Smartwatches schwieriger zu ignorieren als Smartphones, weil die Vibration am Handgelenk quasi automatisch eine Reaktion auslöse.

Politik wäre eigentlich am Zug

Dies mag stimmen, weswegen es eigentlich Aufgabe der Politik wäre, entsprechende Verbotsregelungen zu erlassen. Joseph allerdings reicht dies nicht aus, er fordert ein stärkeres Engagement der Hersteller von Smartwatches. Dabei beruft er sich auf eine kürzlich in Kalifornien erlassene Gerichtsentscheidung, laut der Unternehmen verpflichtet werden können, operative Maßnahmen zu ergreifen, um die Wahrscheinlichkeit von Gesetzesverstößen zu verringern. Was die beklagten Firmen von der Forderung halten, konnte zunächst nicht in Erfahrung gebracht werden. Bisher hat sich keine der zuständigen Pressestellen zu dem Fall geäußert.

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