Swatch CEO prophezeit baldiges Ende des Smartwatch-Booms

Sonntag, 29. März 2015

Angesichts der Reaktionen seiner Kunden auf der diesjährigen Baselworld blickt der CEO von Swatch, Nick Hayek, optimistisch auf die Zukunft. Was das Thema Smartwatches angeht, so hält es der Uhren-Guru grundsätzlich für stark überbewertet.

Die Geschäfte von Swatch laufen gut

Hayek erwartet für das laufende Geschäftsjahr einen starken Umsatzwachstum. Das Ziel von Swatch für das Jahr 2015 ist eine Steigerung des Umsatzes zwischen 5 und 10 Prozent. “Bei mehreren Marken, wie Longines, Omega, Blancpain oder Tissot, liegen die Bestellungen im hohen einstelligen beziehungsweise im zweistelligen Bereich über dem Vorjahr, und auch die anderen Marken erleben eine sehr gute Messe,” so Hayek. Die Nachfrage sei weltweit stark, in Japan habe Swatch ein zweistelliges Wachstum gehabt. Sogar Länder wie Griechenland und Spanien hätten der Uhrengruppe positives Wachstum gebracht. Auch in China, wo Swatch mit günstigeren Marken vertreten ist, erntet das Unternehmen die Früchte jahrelanger Präsenz.

Der südamerikanische Markt bleibt problematisch

Auf dem Markt in Südamerika habe Swatch weiter mit Problemen zu kämpfen. Auch Russland sei problematisch, was vor allem an dem ausgesprochen schwachen Rubel läge. “Wir verkaufen zwar mehr Uhren als im Vorjahr, aber weil der Rubel stärker gefallen ist, als wir das mit Preiserhöhungen kompensieren können, ist der Umsatz in Schweizerfranken natürlich tiefer”, führt Hayek aus.

Als Reaktion auf den starken Anstieg des Franken im vergangenen Jahr habe die Swatch-Gruppe im Euroraum für alle Marken mit Ausnahme von Swatch und Tissot die Preise erhöht. Dennoch würden die Touristen aus China ihre Markenuhren immer noch gerne in der Schweiz kaufen. "In den vergangenen Wochen wurden markant mehr unserer Uhren in Luzern und Interlaken verkauft als im Vorjahr.Schlimmer für uns in der Schweiz ist das Wegbleiben der Russen, die Schweizer Uhren sehr schätzen", erklärt der Swatch-Chef.

Smartwatches: Haltlos überbewertet

Auch zum Thema Smartwatches hat Hayek etwas zu sagen. Swatch werde mittelfristig keine Smartwatch wie Apple oder andere Hersteller herausbringen, da sich das Unternehmen nicht an Firmen wie Intel, Apple oder Google binden wolle. Dies habe man aus der Zusammenarbeit mit Microsoft gelernt. Wenn ein anderer Anbieter ein gutes System herausbringe, sei Swatch dem gegenüber allerdings offen eingestellt. Hayek betonte aber, dass Swatch weiterhin Uhren entwickele, und keine Mobiltelefone am Handgelenk.

Grundsätzlich hält der Swatch-CEO das Thema Smartwatches für überbewertet. “Meiner Ansicht nach ist der von Analysten und Journalisten herbeigeredete Hype bereits wieder vorbei, seit die Leute realisiert haben, dass auch Apple nur mit Wasser kocht. Niemand redet von einer Killer-App, die Batterie bleibt eine Enttäuschung”

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