Warum die Apple Watch erfolgreicher als die Konkurrenz sein wird

Donnerstag, 15. Januar 2015

Wohl kaum ein Wearable wird momentan mehr erwartet als Apples Watch. Smartwatches gibt es auf dem Markt mittlerweile mehr als genug. Dennoch: Von Apples Versuch, auf dem Markt Fuß zu fassen, erwarten sowohl Apple-Fans als auch neutrale Beobachter mehr als von der Konkurrenz. Das Unternehmen hat die Latte mit Produkten wie dem iPhone und dem iPad nun mal auch recht hoch gelegt. Aber auch objektiv betrachtet gibt es mehrere Gründe, warum Apple mit der Watch mehr Erfolg haben kann als die Konkurrenz mit ihren Smartwatches.

Hohe Erwartungen

Die Erwartungen an Apple sind hoch: Analysten rechnen damit, dass das Unternehmen in den ersten Monaten etwa 30 Millionen Apple Watches absetzen wird. Nun sind die Analysen der Marktbeobachter immer mit Vorsicht zu genießen, vor allem auf einem Markt, der so unberechenbar ist wie der für Wearables. Dennoch reflektiert die Meinung der Analysten die allgemeine Erwartungen an Apple. Sowohl die Marktbeobachter als auch die Konsumenten scheinen davon auszugehen, dass Apple auf dem Markt für Wearables neue Maßstäbe setzen wird. Warum ist das so? Apples Watch bietet (bewertet anhand Apples Ankündigungen) nicht nennenswert mehr als die Konkurrenzprodukte. Warum also geht jeder davon aus, dass die Watch etwas besonderes auf dem Markt werden wird. Dafür gibt es einige Gründe.

1. Momentum

Apple hat Momentum. Das ist ein Fakt, der sich nicht wegdiskutieren lässt. Das Unternehmen ist enorm erfolgreich darin, Kunden zu binden. Wer einmal die Vorteile des Apple-Ökosystems erkannt hat, kommt aus der Sache nur schwer wieder raus. Eine Erkenntnis, von der der Autor wahrlich ein Lied singen kann. Unabhängig davon, was in den nächsten Monaten (allzu weit lässt sich die Ankündigung “Anfang 2015” wohl nicht strecken) von Apple auf den Smartwatch-Markt geworfen wird, ein Teil der Apple-Kunden wird die Apple Watch schlicht und einfach deshalb kaufen, weil ein angebissener Apfel auf dem Gehäuse prangt. Und dieser Teil wird nicht klein sein.

Dabei wird jeder Kunde seine eigene Begründung finden, warum er eine Apple Watch braucht. Der Analyst Neil Cybart fasst das in seinem Blog recht gut zusammen:

Over the past few months, I’ve learned to change the way I explain Apple Watch to friends and family. Instead of starting out with a list of reasons why they may enjoy an Apple Watch, I now begin with a pretty simply explanation: Apple is making a watch with customizable faces and bands. I then let that person respond, and depending on their answer, I mention how Apple Watch can serve as a communication device, a health and fitness tracker, or a mobile payment facilitator. As a result, I now get a much more open response from people that want to see and learn more about Apple Watch. That is how Apple will sell Apple Watch.

2. Apple weiß, was die Kunden wollen

Apple hat in der Vergangenheit bewiesen, dass man in Cupertino wirklich Ahnung von den Bedürfnissen der Kunden hat und welche Features ihn zum Kauf verleiten werden. Das iPhone war ein Hybrid aus Telefon, iPod und Internetgerät, und das iPad kombinierte Produktivität mit Stil und Design.

Das iPad beweist diesen Fakt recht gut. Apple war beileibe nicht die erste Firma, die ein solches Gerät auf den Markt warf. Dennoch hat es bisher kein Unternehmen geschafft, ein Tablet derart zu monetarisieren wie es Apple mit dem iPad tut. Das ist deshalb gelungen, weil Apple von Beginn an mit dem iPad grundlegende Bedürfnisse zu befriedigen. Die Chancen stehen recht gut, dass das auch mit der Apple Watch gelingen wird.

3. Apple verlangt viel von den Entwicklern

Nicht nur, dass Apple mit Entwicklern wie Facebook, Twitter, Pinterest usw. zusammenarbeitet, um sicherzustellen, dass die entsprechenden Apps zum Launch der Watch bereit steht, das Unternehmen verlangt auch von kleinen Entwicklern, die in Cupertino einen guten Ruf genießen, Videobeweise, dass ihre Apps im Watch-Simulator laufen. So wird sichergestellt, dass den Kunden eine große Auswahl an Apps erwartet, sobald die Apple Watch in den Verkauf geht.

4. Apple bedient das Premium-Segment

Apples Geräte sind schon immer hervorragend verarbeitet gewesen. Aber Apple scheint als eine der wenigen Unternehmen, die auf dem Wearables-Markt mitmischen, erkannt zu haben, dass Uhren (auch Smartwatches) eben auch Luxusobjekte sind. Dieses Mal setzt Apple diese Erkenntnis konsequent um. Schließlich wird es von der Apple Watch eine Goldversion geben.

Das dürfte auch der Grund sein, warum Apple den Zugang zu den wirklichen Systeminterna von iOS nur der eigenen Smartwatch eröffnen wird. Mit anderen Worten: Keine Smartwatch wird die Chance bekommen, so gut mit dem iPhone zusammenzuarbeiten wie die Apple Watch. Die Hersteller von Luxusuhren werden sich auf Smartwatches konzentrieren müssen, die auf Android-Smartphones zugeschnitten sind. Und die finden statistisch gesehen in gut verdienenden Schichten schlechteren Absatz als das iPhone.

Wie gut sich die Apple Watch letztlich verkaufen wird, bleibt abzuwarten. Es wäre allerdings überraschend, wenn Apple mit dem Vorstoß auf den Wearables-Markt nicht einen weiteren großen Coup landen würde.

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