Google: Neuerungen für Wear OS und Fitbit-Deal auf der Kippe?

Freitag, 28. Februar 2020

Fitbit Ionic Smartwatch

Im November des vergangenen Jahres machte Google die geplante Übernahme von Fitbit publik. Rund 2,1 Milliarden US-Dollar ist dem Suchmaschinenriesen diese Partnerschaft wert. Die finale Transaktion soll in diesem Jahr stattfinden – sofern es von allen Seiten grünes Licht gibt. Aktuell äußern noch mehrere Institutionen ihre Bedenken zu diesem Deal. Derweil startet Google eine Umfrage, welche Features sich die Nutzer für die Zukunft wünschen.

Die besagte Umfrage läuft im Rahmen des Programms „Google User Experience Research“. Hierbei möchte der Konzern von den Teilnehmern wissen, welche Funktionen das Betriebssystem Wear OS ihrer Meinung nach besonders aufwerten könnten. Auch wenn das nicht bedeutet, dass all diese Punkte auf absehbare Zeit realisiert werden, so gibt es doch zu erkennen, welche Schwerpunkte Google selbst in Erwägung zieht. Die Ergebnisse der Befragung dürften dabei helfen, eine Gewichtung zu finden. In jedem Fall verdeutlichen die genannten Inhalte bereits den Einfluss durch den neu gewonnenen Partner Fitbit.

So steht etwa das Tracking des Sauerstoffgehalts im Blut (SpO2) zur Auswahl, das Fitbit erst vor wenigen Tagen auf seine Smartwatches Ionic, Versa und Versa 2 sowie das Armband Charge 3 per Update gebracht hat. Auch die Erkennung einer Schlafapnoe, eine detaillierte Auswertung der Nachtruhe sowie einen intelligenten Schlafphasenwecker schlägt Google vor. Hinzu kommen mögliche Alarme bei unregelmäßigen Herzschlägen und die Option, die Smartwatch mit medizinischen Geräten zum Messen von Blutdruck oder Blutzucker zu verbinden. Gleichzeitig könnten Smartwatches mit Wear OS dadurch mehr zur Apple Watch aufschließen. Dafür spräche auch das Tracking der Periode oder das Teilen von Vitaldaten mit dem Rettungsdienst, wenn der Träger der Uhr einen Unfall hatte.

Fitbit Versa Smartwatch

Ebenfalls bringt Google ins Gespräch, die Flüssigkeitsaufnahme sowie die verzehrten Nahrungsmittel und die damit verbundenen Kalorien über die Smartwatches zu verfolgen. In Sachen Wellness sind Atmungsübungen, eine Stressverfolgung und sogar die Analyse der Luftqualität in Räumen zu nennen. Sportler könnten sich über einen eingebauten Kompass, eine Höhenverfolgung, das Zählen bewältigter Treppenstufen sowie das automatische Erkennen eines Trainings und von Wiederholungen freuen. Vielleicht macht Google schon im Mai hierzu Ankündigungen. Dann findet die Entwicklerkonferenz statt, bei der auch die Betriebssystem-Plattformen eine wichtige Rolle spielen.

Aktuell steht die Fitbit-Übernahme unter genauer Beobachtung. Die Europäische Datenschutzkommission (EDSA) hat vor einigen Tagen eine Erklärung veröffentlicht. Darin weist die Behörde auf eventuelle Risiken hin, welche die Privatsphäre der Nutzer betreffen. Gemeint ist damit konkret die Anhäufung sensibler persönlicher Daten in der Hand eines Tech-Unternehmens. Google und Fitbit sollten laut EDSA diese Risiken zunächst abmildern, bevor die Institution die Übernahme bei der EU-Kommission anmeldet. Ganz ähnlich sieht das die ACCC als Wettbewerbs- und Verbraucherkommission Australiens. Wie „Channel News“ berichtet, wird der Deal auch in Down Under sowie den USA geprüft.

Google hat mit einem Statement darauf reagiert, dass der Schutz von Nutzerdaten oberste Priorität genießt und erklärte eine Kooperation mit den Regulierungsbehörden als selbstverständlich. Fitbit gelang es unterdessen 2019, seinen Absatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 16 Millionen Wearables zu steigern. Allerdings ist das auch auf Rabatte zurückzuführen, sodass der Umsatz folglich um zwölf Prozent schrumpfte.

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