Sammelklage gegen Fitbit: Neue Studie soll Ungenauigkeit der Herzfrequenzmessungen belegen

Montag, 23. Mai 2016

150 US-Dollar müssen die Studenten für ihr Wearable zahlenIm Januar dieses Jahres wurde einer der bekanntesten Hersteller für Fitness Tracker verklagt. Grund für die Sammelklage gegen Fitbit war die Behauptung, dass die Herzfrequenzmessungen der Fitbit-Technologie zu ungenau seien. Kläger und gleichzeitig Nutzer der Fitbit-Produkte warfen dem Unternehmen vor, dass insbesondere bei den Geräten Charge HR und Surge, die Herzfrequenz zu unpräzise erfasst werde. Dies sei dahingehend problematisch, da Fitbits Werbekampagnen und Produkt-Marketing etwas anderes versprechen: „counting every beat“ soll es in einer Werbung heißen – eine Aussage, die laut den Klägern im krassen Widerspruch zur tatsächlichen Messleistung der Herfrequenz von Fitbit-Produkten steht. Jetzt ist wieder etwas Schwung in die Sache gekommen und die Kläger sehen sich weiter bestätigt: Eine neue Studie soll belegt haben, dass die Herzfrequenzmessungen von Fitbit-Trackern pro Minute durchschnittlich etwa mit 20 Schlägen danebenliegen. Dieser Effekt trete bei sportlichen Betätigungen von mittlerer bis hoher Belastung auf. Hochgerechnet auf eine längere Trainingszeit könnten da schon signifikante Abweichungen zu der tatsächlichen Herzfrequenz entstehen, sollte die Behauptung stimmen. Weiterhin zeige die Studie allerdings auch, dass die Messungen im Ruhezustand, also ohne sportliche Betätigung, „ziemlich gut“ sind. Fitbit Die Krux an der Sache ist jedoch, dass die Studie von den Anwälten der Kläger in Auftrag gegeben wurde. Böse Zungen würden behaupten, dass solch eine Studie möglicherweise zu einseitig arbeitet und den Klägern natürlich in die Hände spielen soll. Die Studie wurde sogar von den Klägern mitfinanziert – wirkliche Unabhängigkeit ist hier also nicht gegeben. Das Ergebnis des Experiments, an welchem 43 gesunde Erwachsene mitgewirkt haben, ist klar: Fitbit Surge, Fitbit Blaze und Fitbit Charge HR können keine aussagekräftigen Herzfrequenzdaten vorzeigen. Das aus San Francisco stammende Unternehmen argumentiert ähnlich und soll in einer Stellungnahme dazu gesagt haben, dass die Studie von den Klägern der Anwälte finanziert wurde, die gegen Fitbit vor Gericht klagen. Weiterhin sei die Studie nicht mit einem klinischen und dadurch wirklich genauen Gerät getestet worden, wie von den Anwälten behauptet. Es gebe also gleichermaßen keinen Beweis dafür, dass das Vergleichsgerät selber auf Genauigkeit hin getestet wurde. Bereits im Januar soll Fitbit zudem gesagt haben, dass die Fitness Tracker von Fitbit dazu designt wurden, um den Träger dabei zu helfen seine Fitness-Ziele zu erreichen. Sie seien nicht dafür hergestellt worden, um wissenschaftliche oder medizinische Geräte zu sein.fitbit-surge-blaze-charge Der einzige Punkt, den man Fitbit tatsächlich vorhalten könnte ist, dass Fitbit mit seiner Werbung „counting every beat“ etwas suggeriert, was im Endeffekt so gar nicht geschieht, denn jeder Herzschlag wird sicherlich gemessen – aber das strebt Fitbit, wie bereits erläutert, schließlich auch gar nicht an. Die Frage ist jetzt, wie dieser Art der Werbung von den zuständigen Richtern beurteilt wird – es bleibt abzuwarten.

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