Swatch-Mitbegründer: Schweizer Uhrenindustrie habe den Smartwatch-Trend versäumt

Sonntag, 17. Juli 2016

Swatch LogoLaut der Schweizer Finanzplattform „Cash“, habe der Swatch-Mitbegründer Ernst Thomke die Schweizer Uhrenindustrie kritisiert. Sie habe den Smartwatch-Trend verschlafen beziehungsweise nicht für voll genommen und als „Spielerei“ abgetan. In einem Interview mit der „Schweiz am Sonntag“ soll sich der Uhrenexperte geäußert haben: „Vor fünf Jahren habe ich eine Prognose zu den Verkaufszahlen gewagt - diese ist bei weitem übertroffen.“ Des Weiteren habe der Manager erklärt, dass die wichtigsten Funktionen, welche man tagtäglich mehrere Male braucht, sich viel einfacher und schneller am Handgelenk erledigen lassen. Thomke kritisiere, dass die Branche nicht offen genug ist für die smarten Uhren. Von einer Krise sei deshalb aber nicht zu sprechen. Im Bereich der Luxusuhren habe die Schweiz immer noch eine außerordentlich starke Position inne, die sie so leicht auch nicht verlieren werde.swatch_touch_zero_one

Nach Thomke stelle jedoch das Schweizer Unternehmen Tag Heuer eine Ausnahme dar, welcher seiner Ansicht nach ein interessantes Produkt auf den Markt gebracht hat. Die Rede ist hier wahrscheinlich von der TAG Heuer Connected, eine Luxusuhr, welche neue Technologien mit klassischer Schweizer Uhrenmacherei verbindet. Ist es möglicherweise schon zu spät für andere Schweizer Uhrenhersteller? Thomke soll betont haben, dass Smartwatches nicht erst noch zum Erfolg werden, sondern es bereits sind. Laut Thomke sei der fehlende Innovationswille sowie die fehlende Orientierung am Massenmarkt ein Problem der Schweizer Uhrenindustrie: „Man verkauft fast die gleichen Uhrwerke wie vor dreissig, vierzig Jahren. Dabei wurden etwa die ersten digitalen Uhren hierzulande gebaut; Speicher, die Daten auch ohne Stromversorgung erhalten konnten; und wir waren in der automatischen Spracherkennung vorne dabei.“

TAG Heuer Connected

Thomkes Kritik bestätigt das Gefühl, dass Schweizer Uhrenhersteller – die Speerspitze der Uhrenbranche schlechthin – im Bereich der Smartwatches nur sehr wenig, wenn sogar überhaupt nichts zu melden haben. Wie konnte es soweit kommen, dass klassische Uhrenhersteller aus der Schweiz, das Zepter, soweit es Smartwatches betrifft, so leicht an andere Unternehmen hergegeben haben? Ist der technische Vorsprung, der Unternehmen wie Apple oder Samsung zweifellos zukommt, eine unüberwindbare Hürde? Oder möchte die Schweizer Uhrenmacherei gar nichts damit am Hut haben? Thomkes Kritik scheint berechtigt. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sich die Schweizer Uhrenindustrie entwickelt und welche Richtungen eingeschlagen werden.

Kommentare


Olaf Lange
(Auto) Die Geschwindigkeit von 26KM/H ist gesundheitsgefährdend. Der Staubsauger hat keine Zukunft! Wozu eine Waschmaschine? Auf eine Schreibmaschine wird man nie verzichten können. Nur mit Rechenschieber kann schnell rechnen. Analogkameras werden immer besser sein als die Digitalkameras. Kamerafilme wird man immer benötigen. Dem Verbrennungsmotor gehört immer noch die Zukunft. und so weiter ... Problem : Flasche befördert Flasche und Flasche deckt Flasche!

Teilen Sie uns Ihre Meinung mit

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

This site is protected by reCAPTCHA and the Google Privacy Policy and Terms of Service apply.