Wasserdichte Smartwatches
Smartwatches und Wasser
Smartwatches sind zu echten Alleskönnern geworden. Sie sind der persönliche Assistent, der über sämtliche Neuigkeiten informiert, die auf dem Smartphone festzustellen sind. Sie recherchieren per Sprachbefehl nach Öffnungszeiten eines beliebigen Restaurants, dem kürzesten Weg dorthin und einer Übersetzung für eine Bestellung, um beim Lieblings-Italiener mit Sprachkenntnissen zu glänzen. Sie machen auf wichtige Termine aufmerksam, die anstehen und haben auf Wunsch immer die passende Musik parat.
Ferner sind sie nicht nur Assistent, sondern auch noch ein kleiner digitaler Arzt, der dank einer kontinuierlichen Herzfrequenzmessung und der Erfassung weiterer Gesundheitsdaten Auffälligkeiten feststellen kann. Aus denen von ihnen ermittelten Daten erhält der Hausarzt einen Überblick.
Und weil Smartwatches einen 24/7-Begleiter verkörpern, sind sie auch nachts da, um den Schlaf zu überwachen sowie in der Freizeit bei sportlichen Aktivitäten. Die Fähigkeiten vieler Smartwatches überschreiten das bloße Zählen von Schritten und dem Errechnen von Kalorien. Als vielseitige Talente sind sie mittlerweile sogar imstande, die verschiedensten Sportarten selbstständig zu erkennen und aufzuzeichnen. Laufen, Klettern, Radfahren, Tennis spielen und Schwimmen sind ein paar der unterstützten Disziplinen.
Dabei lässt sich jedoch nicht jede Smartwatch ohne Weiteres mit ins Wasser nehmen. Damit sie nach den gezogenen Bahnen noch immer funktionsfähig ist und mit ihrem vielseitigen Können überzeugt, muss sie vom Hersteller mit einer weiteren Fähigkeit ausgestattet sein: Wasser darf ihr nichts anhaben.
Was können wasserdichte Smartwatches?
Die grundlegenden Aufgaben einer Smartwatch dürften beinahe selbsterklärend sein. Mit zunehmendem technischem Fortschritt entwickeln sich diese Wearables immer mehr zu Multifunktionsgeräten – einem digitalen Schweizer Taschenmesser fürs Handgelenk. Da in der heutigen Gesellschaft Gesundheit und Fitness einen so großen Stellenwert besitzen wie noch nie zuvor und immer weiter an Bedeutung gewinnen, müssen Hersteller bei der Entwicklung ihrer Smartwatches auch in diese Richtung denken.
Kurz gesagt: Eine intelligente Uhr ist weit mehr als ein bloßer Organizer, der sich via Bluetooth mit dem Mobiletelefon verbindet und über Anrufe und Nachrichten aufmerksam macht. Führende Marken wie Samsung, Sony, Misfit, Garmin und allen voran Apple legen mit ihren neuesten Wearables die Messlatte immer höher.
Viele Sportarten erkennen die Smartwatches selbstständig und ohne Zutun des Nutzers. Sie analysieren seine Aktivität, errechnen die Kalorien und noch detailliertere Informationen sind in der passenden App nachzuvollziehen. Wer eine wasserdichte Smartwatch kaufen will, verfolgt damit eine eindeutige Intention. Diese wird weniger darin begründet sein, dass er sie beim Duschen nicht ablegen will, sondern er möchte damit auch sportlich im Wasser aktiv sein. Schwimmen ist wohl dabei die gängigste Disziplin, aber selbst an die Taucher und diejenigen, die doch lieber auf dem Wasser unterwegs sind – sei es als Surfer, Segler oder mit dem Ruderboot – ist gedacht worden.
Bei der Aktivität erkennen die wasserdichten Smartwatches anhand typischer Bewegungen, um welche Disziplin es sich handelt. Dabei können sie Wiederholungszahlen erfassen und die zurückgelegte Strecke registrieren. Eine wichtige Kenngröße, die sich jeder von einer Smartwatch erwartet, ist die verbrannte Menge an Kalorien. Kommt ein Pulsmesser hinzu, dann ist nicht nur die gegenwärtige Herzfrequenz bekannt, sondern auch die Kalorienmenge lässt sich präziser bestimmen. Die Wearables können mit Hilfe spezieller Algorithmen eine exaktere Berechnung leisten, als wenn dieser Wert keine Berücksichtigung erfährt.
Für Schwimmer sind einige der wasserdichten Smartwatches von den Herstellern schon so ausgerichtet worden, dass sie speziell für die Sportart wichtige Werte erfassen können. Das beginnt bereits bei der automatischen Erkennung des gewählten Schwimmstils, setzt sich über die absolvierte Distanz und Zahl der zurückgelegten Bahnen fort, bis hin zu Auswertungen bezüglich des durchschnittlichen Tempos, Pulses, oder der Bestzeit. Damit eine wasserdichte Smartwatch all diese Aufgaben zur Zufriedenheit des Nutzers verrichtet, müssen die technischen Voraussetzungen geschaffen sein.
Technische Voraussetzungen einer wasserdichten Smartwatch
Um Wasser dauerhaft standzuhalten, muss die Smartwatch von Kopf bis Fuß – oder besser gesagt vom Gehäuse bis zum Armband auf dieses Element eingestellt sein. Das Armband ist dabei oftmals aus Silikon, Gummi, Nylon oder Edelstahl. Gerade, wenn eine Smartwatch auch für den Businessalltag vorgesehen ist, freut sich ein Nutzer, wenn sich das Band im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen wechseln lässt. Dann kann er einen etwas sportlicheren Look gegen einen klassischen Style austauschen.
Das Gehäuse ist dabei oftmals ebenfalls auch Gummi oder Silikon gefertigt. Besonders die eleganteren daherkommenden Modelle sind dann eher aus Edelstahl gefertigt. Eine andere Möglichkeit hat der US-amerikanische Hersteller Nixon bei seiner ersten sportlichen Smartwatch gewählt. Hier kommt Polycarbonat zum Einsatz, welches den verschiedensten Gegebenheiten wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit trotzt.
Ebenso ist das Display ein elementarer Bestandteil, auf den zu achten ist. Einerseits ist zu bedenken, dass eine wasserdichte Smartwatch bei unterschiedlichen Bedingungen genutzt wird. Schwimmen ist bei strahlendem Sonnenschein am Meer ebenso eine Option wie an einem tristen Sommertag im Badesee. Damit die Daten jederzeit perfekt ablesbar sind, erweisen sich Sensoren, die die Helligkeit automatisch an die jeweilige Umgebung anpassen, als hilfreich.
Eine noch größere Herausforderung ist die Bedienung des Displays bei Nässe. Hier zählt es, dass der Nutzer den Bildschirm auch dann ohne Einschränkungen betätigen kann, wenn dieser feucht ist. Corning Gorilla Glas ist dabei das am häufigsten vorzufindende Material, wenn es um die idealen Displays bei Nässe geht. Kultmarke Apple setzt auf Saphirglas, welches künstlich angefertigt wird und sich ebenfalls als sehr widerstandsfähig erweist.
Apropos Apple: Mit der Apple Watch Series 2 liefert das Unternehmen aus dem kalifornischen Cupertino ein eindrucksvolles Beispiel, an welche Aspekte ein Hersteller noch denken muss, wenn er eine wasserdichte Smartwatch entwickelt: Natürlich gibt es Elemente bei einem Wearable, die durch Wasser prinzipiell geschädigt werden können. Dazu gehören unter anderem Lautsprecher oder sämtliche andere Bestandteile, die ausreichend abzudichten sind. Bei den Lautsprechern der Apple Watch Series 2 handhabt es der Hersteller so, dass die Uhr am Ende eines Schwimmtrainings einen Summton erklingen lässt, durch den das in die Ritzen geratene Wasser nach außen dringt.
Von Standards und Zertifizierungen – das Fachchinesisch wasserdichter Smartwatches
Zweifelsohne ist beim Kauf einer Smartwatch auf die sogenannte IP-Zertifizierung zu achten. Gehört haben mag das sicherlich der eine oder andere bereits, der sich mit der Thematik der Wearables befasst hat – genau erklären können es vermutlich nur die wenigsten.
Dabei ist dieses Fachchinesisch gar nicht so kompliziert, wie es auf Anhieb klingt. Weniger spektakulär und aussagekräftig ist die vorangestellte Buchstabenkombination „IP“, die nichts anderes bedeutet als International Protection Marking. Dahinter versteckt sich die Aussage, dass die Smartwatch geprüft wurde, inwiefern und welchen Fremdkörpern sie widerstehen kann. Um die Vergabe dieses Zertifikats kümmert sich die IEC, die Internationale Elektrotechnische Kommission.
Was sich aber als wichtig für den Kauf einer wasserdichten Smartwatch herausstellt, sind die beiden Ziffern. Die erste lässt erkennen, ob Staub oder Sand in das Gerät gelangen können. In aller Regel wird dort die 6 zu finden sein. Damit ist klar, der wesentlich feinere Staub kann ebenso wenig eintreten wie der grobkörnige Sand. Beim nächsten Strandbesuch darf die Smartwatch damit also schon einmal dabei sein. Doch, darf sie auch mit ins Wasser?
Darüber gibt die zweite Ziffer Aufschluss, welche idealerweise die 8 ist. Damit wäre das Wearable gegen ein dauerhaftes Untertauchen im Wasser resistent und es kann keinerlei Wasser ins Innere gelangen. Eine wirklich wasserdichte Smartwatch sollte also eine IP68-Zertifizierung vorweisen können. Ist ihr nämlich nur der IP67-Standard verliehen worden, kann ihr lediglich zeitweises Untertauchen nichts anhaben. Der Gang unter die Dusche oder in die Badewanne ist dabei bedenkenlos möglich, während es beim Schwimmen schon kritisch wird.
Im Übrigen lassen sich diese Zertifizierungen auch auf alle anderen elektronischen Geräte wie Smartphones oder Fitness Tracker übertragen.
Hinzu kommt erfahrungsgemäß noch die Angabe zum Wasserdruck, dem die Smartwatch aushält, ohne dass sie Schaden davon trägt. Wirklich nass werden darf sie aber einer Angabe von 5 atm. Das ist die Einheit für Atmosphären und entspricht einer Wassersäule von fünf Metern Höhe, die auf das Gerät einprasseln darf. Bei diesem Wert sollte es aber noch beim Duschen und Baden bleiben.
Für sportliche Aktivitäten im Wasser empfiehlt sich dann schon eher eine Widerstandsfähigkeit gegen 10 atm, denn mit diesem Wert ist die Smartwatch auch zum Schwimmen geeignet. Wer nicht nur an der Oberfläche aktiv sein möchte, sondern auch den einen oder anderen Tauchgang vorsieht, sollte dann auf ein Modell zurückgreifen, welches sich im Bereich von 20 atm bewegt. Bislang ist das Produktangebot an Smartwatches zum Tauchen jedoch noch recht überschaubar. Dann sind es wohl eher die Fitness Uhren, die dafür besser geeignet sind.
Die Apple Watch Series 2: Die wasserdichte Smartwatch schlechthin
Sie ist nicht nur die am meisten gekaufte Smartwatch auf dem Markt, sie gilt auch als die bekannteste, wenn es um die Tauglichkeit fürs Wasser geht. Die im September 2016 vorgestellte Apple Watch Series ist die erste intelligente Uhr des Herstellers, die mit dieser Eigenschaft versehen wurde.
Viele Fans des Elektronik-Konzerns aus Cupertino haben sich dieses Feature gewünscht und Apple ist diesem nachgekommen. Wer die Apple Watch Series 2 für seine körperliche Betätigung mit ins Wasser nehmen möchte, darf im Vorfeld zwischen Beckenschwimmen und Freiwasserschwimmen wählen. Erstere Variante ist dafür vorgesehen, im Hallenbad seine Bahnen zu ziehen, von denen auch die Länge im Vorfeld anzugeben ist. Danach zählt die Apple Watch Series 2 diese und misst die zurückgelegte Distanz.
Das Freiwasserschwimmen ist denjenigen vorbehalten, die lieber unter freiem Himmel ins kühle Nass springen wollen. Hier aktiviert sich das verbaute GPS-Modul, damit die absolvierte Route registriert und der angewandte Schwimmstil erkannt wird. Ist der Nutzer dann in seinem Element, sperrt die Apple Watch Series 2 ihr Display automatisch, sodass nicht unerwünschte Befehle während der Aktivität im Wasser in Gang gesetzt werden. Das Entsperren geschieht anschließend durch Drehen an der Krone.
Nicht nur dem Schwimmen allein widmet sich dieses Wearable, sondern Apple hat einen Fokus auf eine umfangreiche Palette an Sportfunktionen gelegt. Dazu gesellen sich ebenso das Tennis spielen, Radfahren, Laufen und vieles mehr.
Apple ist nicht alles: Weitere bekannte wasserdichte Smartwatches
In Bezug auf die Thematik der wasserdichten Smartwatches ausschließlich die Apple Watch Series 2 zu erwähnen, würde der umfangreichen Bandbreite an Herstellern und entsprechenden Geräten nicht nachkommen.
Mit Sony gibt es einen weiteren Wettbewerber am Markt, der dabei allerdings weniger stark auf sportliche Aspekte ausgerichtet, wie es bei Apples Konzept der Fall ist. Hier rücken vielmehr Businesstauglichkeit und die Eignung für den Freizeitbereich im Vordergrund. Dennoch stehen auch bei Sony die grundlegenden Fitness Funktionen auf der Agenda und der Gang ins Wasser braucht mit der aktuellen Smartwatch nicht gescheut zu werden.
Weitere wasserdichte Smartwatches, die jedoch im Design klassischer Armbanduhren gehalten sind, bietet der französische Hersteller Withings an, dessen Produkte mittlerweile unter der Markenbezeichnung des Partners Nokia vertrieben werden. Hier gehört ebenfalls die Beständigkeit gegen Wasser zu den wichtigen Eigenschaften. Vom Hersteller sind Geräte wie die Withings Activite dafür ausgegeben, dass sie neben Sportarten am Land in Form von Radfahren, Laufen und dergleichen mehr auch fürs Schwimmen vorgesehen sind. Dabei erkennt die Withings Smartwatch den Schwimmstil ihres Trägers automatisch und erfasst auch hier sämtliche Aktivitätsdaten von der zurückgelegten Distanz bis hin zum Kalorienverbrauch.
Für seine Multifunktionsgeräte ist der US-amerikanische Hersteller Garmin bekannt. Viele Uhren bewegt sich an der Grenze zwischen einer edlem Zeitmesser und Fitness Uhr. Letzteres rührt daher, weil sie einen riesigen Pool an Sportfunktionen aufweisen. Vom Golfen über das Laufen, Wandern und Trekking bis hin zum Schwimmen sind die Smartwatches des Herstellers geeignet. Natürlich sind diese Modelle zumeist wasserdicht und damit an Land wie im Wasser gleichermaßen ohne Einschränkungen nutzbar. Das Schwimmen werten die Garmin Geräte dahingehend auf, indem sie selbstständig erkennen, welchen Schwimmstil ihr Besitzer wählt, welche Länge die einzelnen Bahnen haben, welche Zeiten für eine Strecke mit welchem Tempo dabei zu Buche stehen – und wer sich in natürlichen Gewässern aufhält, wird sich im Zweifelsfall auch über eine Unwetterwarnung freuen, um rechtzeitig ans Ufer zurückzukehren.
Diese Beispiele verdeutlichen also, dass wasserdichte Smartwatches über die verschiedensten Funktionen verfügen und dementsprechend auch spezielle Funktionen für Wassersportler mitbringen. Darüber hinaus sind sie in jedem Fall vielseitig und vollführen den Grat zwischen Smartwatch und sportlicher Uhr.
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