Samsung Smartwatch
Das südkoreanische Unternehmen Samsung mit Sitz in Seoul ist der weltweit führende Konzern im Bereich digitaler Technologien und wurde im Jahr 1938 gegründet. Dabei bedeutet der Markenname in der Landessprache „Drei Sterne“. In Südkorea wird mit der Zahl drei Positives in Verbindung gebracht. Die Intention hinter der Gründung von Samsung ist es also gewesen, das Unternehmen hell am Wirtschaftshimmel erstrahlen zu lassen. Dass dieses Vorhaben gelungen ist, zeigt die Entwicklung des Konzerns, welcher heute rund eine halbe Millionen Menschen beschäftigt und sich längst nicht mehr nur auf den Bereich der Elektronik fokussiert, sondern mittlerweile beispielsweise auch Schiffe oder Kraftwerke bauen lässt und somit seine Geschäftsfelder ausgeweitet hat.
Nichtsdestotrotz ist der Bereich der Unterhaltungselektronik ein entscheidender Sektor, auf dem Samsung aktiv ist und weltweites Renommee genießt. Das zeigt auch die Tatsache, dass Samsung einer der Hersteller ist, der sich im Wearable-Segment besonders stark engagiert. Das mag nicht zuletzt daran liegen, dass sich der südkoreanische Konzern schon sehr früh auf dem Markt der Smartwatches und Fitness Armbänder positioniert hat. Eine Besonderheit stellt es zudem dar, dass Samsung bei seinen lancierten Wearables auf verschiedenen Betriebssysteme gesetzt hat. War es zunächst die klassische Software Android Wear, entwickelte Samsung später das hauseigene Tizen OS.
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Samsung Wearable Betriebssystem: Erst Android Wear, dann Tizen
Auf den ersten Wearables, welche Samsung hervorgebracht hat, lief Android Wear als neben der Apple-Software iOS gängigstes Betriebssystem. Im Jahr 2014 wagte der südkoreanische Konzern allerdings den Schritt und entschied sich für das auf Linux basierende Tizen OS – eine freie Software, welche neben Wearables auch auf Smartphones, Tablets Netbooks sowie diverser TV-Hardware und sogar Infotainmenteinrichtungen im Automobilbereich unterstützt.
Dass auf Tizen bei den Samsung Wearables gesetzt wird, machte das Unternehmen im Februar 2014 auf dem Mobile World Congress (MWC) publik. Die ersten smarten Geräte mit diesem Betriebssystem stellten die beiden Smartwatches Gear 2 und Gear 2 Neo dar, welche nur wenige Wochen nach der Bekanntgabe auf den Markt kamen.
Natürlich hat sich Samsung damit einerseits ein Alleinstellungsmerkmal geschaffen, andererseits sind die besagten Modelle nur mit den Smartphones des Herstellers kompatibel, was natürlich eine Einschränkung darstellt. Weiterhin konnte nicht mit der breiten App-Unterstützung mitgehalten werden, die Android Wear bietet.
Aber auch hier bewies Samsung Innovationsgeist und ermöglicht seit 2015 eine erweiterte Kompatibilität mit sämtlichen gängigen Android-Mobiltelefonen und auch iPhones mit Apple iOS. Ferner arbeitet der Konzern mit Sitz in Seoul als einer der führenden Hersteller daran, seine Smartwatches autonomer vom Smartphone nutzen zu können. Ein Beispiel liefert die Samsung Galaxy Watch, die optional mit einer integrierten eSIM und einem LTE Modul die Möglichkeit einräumt, die mobile Breitbandverbindung auch mit dem Begleiter am Handgelenk nutzen zu können. In jedem Fall ist dies ein Schwerpunkt, an dem Samsung auch künftig weiter arbeiten möchte.
Samsung Smartwatches: Von der Gear zur Gear S3 und zur Gear Sport
Als die Geburtsstunde der Samsung Wearables kann die Internationale Funkausstellung (IFA) im Jahr 2013 verstanden werden. Am 4. September brachten die Südkoreaner im Rahmen einer Sonderveranstaltung zur Messe die Gear-Reihe hervor, welche wenige Wochen später auch in den Handel kam. Schon die erste Samsung Smartwatch konnte mit zahlreichen Extras wie zwei eingebauten Lautsprechern sowie einer im Armband integrierte 1,9-Megapixel-Kamera bestechen. Ebenfalls überzeugend stellte sich das scharfe Display dar, welches qualitativ mit Smartphones wie dem Samsung Galaxy S3 und dem Galaxy S4 Schritt halten konnte. Ein häufiger Kritikpunkt war, dass die Samsung Gear Smartwatch ohne das passende Smartphone gar nicht nutzbar war. Doch das sollte sich schon bald ändern.
Es dauerte rund fünf Monate, genau genommen bis zum 23. Februar 2014, bis die zweite Generation an den Start ging und als Samsung Gear S2 bezeichnet wurde. Zu dieser zweiten Smartwatch gesellte sich mit der Gear S2 Neo ein Ableger, welcher ebenfalls im gleichen Atemzug in den Handel kam. War das erste Modell noch mit einem viereckigen Display ausgestattet, stellte das runde Ziffernblatt der zweiten Samsung Smartwatch-Generation eine der wesentlichen Neuerungen dar. Ein zusätzlich ansprechenderes Design und eine weniger klobige Optik zeichneten die Samsung Gear S2 ebenfalls aus. Als ganz entscheidende Innovation dieses Wearables ist aber ohne Zweifel anzuführen, dass der Lünette eine Funktion zukommt. Während Apple bei seiner Smartwatch der Krone eine derartige Rolle zugeteilt hat, setzt Konkurrent Samsung mit der Gear S2 auf die Lünette als Bedienelement. Ein Drehen nach rechts oder links ermöglicht dabei die Navigation durch das Menü oder um Apps abzurufen. Unabhängiger vom Mobiltelefon ist die Gear S2 Smartwatch zweifelsohne geworden. Eine Verbesserung stellt schon die Unterstützung weiterer Handys dar – ein Samsung Smartphone ist demnach nicht mehr zwingend erforderlich, um die smarte Uhr nutzen zu können. Eine Sprachsteuerung und eine WLAN-Unterstützung sind ebenfalls im Hinblick auf die Funktionen der Samsung Gear S2 zu nennen. Auch als Fitness Uhr ist das Wearable nutzbar, indem es beispielsweise die Schritte des Besitzers zählt, ihm den Grad seiner Aktivität anzeigt oder den Puls misst. Eine Auswertung der gesammelten Daten lässt sich über die passende S-Health App via Smartphone realisieren.
Auf der IFA 2016 erblickte die Gear S3 als eine der meist verkauften Smartwatches das Licht der Welt. Im Zuge einer Sonderveranstaltung präsentierten die Koreaner die Smartwatch einen Tag vor dem offiziellen Messestart und damit am 1. September. Da sich der Elektronikriese lange zu diesem Modell bedeckt hielt, rankten sich schon vorab zahlreiche Gerüchten um die intelligente Uhr, die als unmittelbares Konkurrenzprodukt zur Apple Watch 2 galt. Zu diesen Spekulationen ließ sich unter anderem zählen, dass als Betriebssystem erneut Tizen auf dem Wearable laufen wird. Der Codename „Solis“, unter dem an der Samsung Gear S3 gearbeitet wird, deutete abermals auf ein rundes Display hin, da sich das Wort ins Deutsche mit Sonne übersetzen lässt. Auch die drehbare Lünette sollte beibehalten werden. Weitere Vermutungen wie ein Venenscanner oder eine verbaute Kamera bewahrheiteten sich indes nicht. Dafür jedoch die erwarteten Fitness Extras in Form eines Geschwindigkeitsmessers und eines GPS-Moduls. Gleiches galt für die prophezeite, längere Akkulaufzeit, eine exakte Wettervorhersage über die Smartwatch aber auch eine Barometer- und Höhenmessfunktion.
Schon für 2017 sagten viele Branchenkenner die vierte Generation der populären Smartwatch-Serie voraus. Diese Annahme bestätigte sich nicht. Dennoch kamen die Südkoreaner abermals nicht mit leeren Händen zur IFA nach Berlin. Im Gepäck hatten sie die Samsung Gear Sport, die jedoch eher als eine Fitness Uhr, denn eine Smartwatch einzuordnen ist. Das hat den einfachen Grund, da sie noch stärker auf sportliche Features ausgerichtet wurde – das deutet schließlich auch ihr Name an.
Durch die Materialeigenschaften, die auf militärischen Standards beruhen, beweist die Gear Sport ebenso ihre Tauglichkeit als Begleiter beim Training. Optisch nähert sich die Fitness Uhr stark an die Frontier-Ausführung der Samsung Gear S3 an, ist jedoch farblich etwas auffälliger gestaltet und das Display fällt mit 1,2 Zoll gegenüber den 1,3 Zoll auch etwas kompakter aus.
Gear ist Geschichte. Galaxy gilt auch fürs Handgelenk.
Die IFA ist für Samsung zu einem alljährlichen, wichtigen Event geworden, weswegen es auch 2018 erneut etwas aus dem Wearable-Segment der Südkoreaner zu berichten gab. Nun schickte das Unternehmen die schon ein Jahr zuvor erwartete vierte Smartwatch-Generation ins Rennen. Eine kleine Überraschung ließ sich dahingehend konstatieren, dass ein Rebranding vorgenommen wurde. Anstatt einer Gear S4 führte Samsung die Galaxy Watch ein. Die Hintergründe dieser Entscheidung sind schnell erklärt: Mit dem Begriff „Galaxy“ assoziieren viele Menschen weltweit sofort den Namen der Elektronikmarke, da sie ihre Smartphones ebenfalls mit dieser Namensgebung bedacht hat. Weniger zugänglich erschien unterdessen der Titel „Gear“ und um seine Smartwatches noch populärer zu machen, fasst Samsung seine Wearables seit Ende 2018 nun ebenfalls unter der Marke Galaxy zusammen.
Neu ist bei der vierten Modellgeneration, dass die Uhr erstmals in zwei Größen angeboten wird. Mit einem Gehäusedurchmesser von 42 Millimetern richtet sich die Galaxy Watch vornehmlich an die Damen, die Herren spricht die Variante mit 46 Millimetern Diagonale an. Mit Briefings am Morgen fasst die Smartwatch die wichtigsten Ereignisse des bevorstehenden Tages zusammen. Am Abend gibt sie unter anderem einen Überblick zu den erreichten Aktivitätszielen.
Das Jahr 2019 begann im Wearable-Bereich ganz im Zeichen von Samsung. Schon Ende 2018 tauchten erste Meldungen über eine neue Uhr auf, die sich in den folgenden Wochen mehr und mehr verdichteten. Immer neue Eckdaten und geleakte Fotos ließen keinen Zweifel daran, dass die Elektronikmarke in Kürze ein neues Modell fürs Handgelenk lanciert. Das geschah erwartungsgemäß im Rahmen des Unpacked Events am 20. Februar, bei dem auch das Smartphone Galaxy S10 eingeführt wurde.
Es fiel der Vorhang für die Galaxy Watch Active, die als Nachfolger der Gear Sport zu verstehen ist. Gegenüber dieser zeigt sich das Design weniger sportlich, dafür umso stilvoller. Eine Besonderheit weist die Uhr insbesondere aufgrund ihres Bedienkonzepts auf. Hatte Samsung seit mehreren Smartwatch-Generationen auf eine drehbare Lünette gesetzt, verzichtet der Hersteller nun darauf. Im Gegenzug kommt eine noch intuitivere Bedienung zur Anwendung und das Gehäuse fällt mit einer Diagonale von 40 Millimetern kompakter aus. Mit vier Farbausführungen zielt Samsung auf Damen und Herren gleichermaßen ab. Trotz umfassender technischer Ausstattung erscheint das Gewicht von nur 25 Gramm verblüffend gering.
Vorgestellt wurde die Galaxy Watch Active außerdem mit der Fähigkeit, den Blutdruck direkt am Handgelenk zu messen. Dieses Feature stand zunächst nur den Kunden in den USA zur Verfügung. Um diese Möglichkeit anzubieten, muss ein Hersteller in jedem einzelnen Land eine Zertifizierung beantragen. Aus diesem Grund wird diese Funktion nur schrittweise international ausgebaut. Einen Fokus auf die Gesundheit ihrer Träger richtet die Smartwatch aber global, da sie die Herzfrequenz permanent misst und bei Auffälligkeiten rechtzeitig warnt.
Samsung Fitness Tracker: Gear Fit, Gear Fit 2 und Samsung Charm
Smartwatches sind das eine Feld – Fitness Armbänder das andere, auf dem Samsung aktiv ist. Worum es sich bei den kleinen Begleitern am Handgelenk handelt, wird bereits anhand der Produktbeschreibung deutlich: Hier ist das Samsung Gear noch mit der Ergänzung „Fit“ versehen. Ein hochwertiges AMOLED-Display zeichnet das Wearable aus und bietet die Möglichkeit, auch bei starker Sonneneinstrahlung alle wichtigen Daten klar zu erkennen. Und weil die 1,84 Zoll große, gebogene Anzeige alle relevanten Werte abbildet, muss das Samsung Gear Fit auch nicht ganz so eng an das Smartphone gekoppelt sein, sondern das Handy kann bei sportlicher Betätigung auch mal zuhause bleiben. Eine automatische Aktivitätserkennung zeichnet diesen Fitness Tracker ebenso aus wie ein eingebauter Pulsmesser und ein GPS-Empfänger. Des Weiteren erfährt der Nutzer auch auf dem Display des Gear Fit, wenn ein Anruf oder eine Nachricht auf seinem Smartphone eingegangen sind. Mit nur 27 Gramm ist dieses Wearable wahrlich ein Leichtgewicht und damit durch einen hohen Tragekomfort gekennzeichnet.
Wie bereits beim Samsung Gear Fit wurde auch dessen Nachfolger, der Gear Fit 2, für sein sehr ansprechendes Design gelobt. Auch hier kann der Besitzer dieses Aktivitäts Trackers auf Funktionen wie eine automatische Bewegungserkennung, einen Schrittzähler, die Ermittlung verbrannter Kalorien und ein gut ablesbares Display zurückgreifen. Dank eines optischen Sensors lässt sich ebenso mit dem Gear Fit 2 der Puls messen und auch auf die GPS-Funktion des Vorgängers muss der Nutzer nicht verzichten. Zusätzlich – und das ist eine der Innovationen der zweiten Generation – lässt sich das Wearable auch als MP3-Player nutzen. Ebenso informiert der Samsung Gear Fit 2 über eingehende Anrufe und Nachrichten auf dem gekoppelten Smartphone. Ein einziger, dafür aber häufig geäußerter Kritikpunkt ist die mit maximal vier Tagen ausgewiesene Akkulaufzeit.
Mit weniger Features, dafür aber einen umso größeren Designfaktor kommt das Samsung Charm als Fitness Armband daher. Dieses Wearable ist so gestaltet worden, dass es nicht unbedingt wie ein technischer Begleiter, sondern vielmehr als Schmuck Accessoire erscheint. Demnach dürfte das Samsung Charm in erster Linie auf die Zielgruppe der Frauen ausgerichtet sein. Das verdeutlichen auch die drei Farben, in denen das drei Gramm leichte Wearable erhältlich ist: Schwarz, Gelbgold und Rosa bietet Samsung an. Das Gerät erfasst alle relevanten Aktivitätsdaten wie die täglich zurückgelegten Schritte oder die verbrannten Kalorien und sendet diese dann an das Smartphone, wenn eine Bluetooth-Verbindung aktiviert ist. Eine kleine LED-Leuchte, die sich in der Mitte der kleinen, quadratischen Lünette befindet, ist zudem in der Lage, anhand verschiedener Farbmöglichkeiten über SMS, Anrufe und andere Benachrichtigungen aufmerksam zu machen, die auf dem Handy ankommen.
Zunächst das Gear Fit Pro, dann auch Fitness Tracker mit Galaxy Branding
Auf das Samsung Gear Fit 2 ließ Samsung 2017 das Gear Fit 2 Pro folgen. Es ist eine Weiterentwicklung des Fitness Armbands. Eine der Veränderungen besteht darin, dass es komplett wasserdicht und daher auch zum Schwimmen geeignet ist. Genau aus diesem Grund greifen die Träger auf auch auf einen speziellen Tracking-Modus zurück, der das Training im Wasser unterstützt. Auf dem Armband und seinem vergleichsweise großen Farbdisplay stehen verschiedene Apps zur Verfügung, durch die sich der Funktionsumfang nach Wünschen der Besitzer ausdehnen lässt. Ein GPS Modul erlaubt das Aufzeichnen von Outdoor-Touren und weil Samsung eine Kooperation mit Spotify eingegangen ist, genießen die Träger Musik über das Fitness Armband.
Lange Zeit war es zumindest in dieser Produktkategorie von Samsung eher ruhig geworden. Anfang 2019 packte der Hersteller aber gleich zwei neue Modelle aus: Das Galaxy Fit und das etwas simpler ausgestattete Galaxy Fit e unterliegen ebenfalls dem neuen Galaxy-Branding des Unternehmens. Sie messen den Puls kontinuierlich am Handgelenk, schätzen den Stress ein und können für eine Vielzahl von Workouts als Begleiter genutzt werden. Das Galaxy Fit hebt sich noch etwas ab, da es ein Farbdisplay besitzt und mit einem NFC Chip für kontaktloses Bezahlen vorbereitet ist.